Am 7. September machten sich 12 Damen und 2 Herren der Aka55plus auf den Weg zur Müritz. In Fulda stiegen Reisende aus einem liegengebliebenen Zug ein. Diese Fahrgäste wurden in Kassel und Göttingen gebeten, den Zug wieder zu verlassen, da die Fluchtwege blockiert seien. Unser Zug hielt, bis diese Fahrgäste die Flure geräumt hatten. Somit kamen wir verspätet in Berlin und auch in Waren an der Müritz an. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

Die Wanderungen waren alle, dank der guten Vorbereitung von Sigrid Geisen, gut zu laufen. Bei jeder Wanderung gab es Höhepunkte wie besondere Baumgruppen - umgestürzte Bäume von Moosen und Flechten überzogen, aus deren Wurzeln wieder Bäume wachsen – also nahezu „Urwälder“ - wunderschöne Ausblicke auf die Seen und Wiesen. Die meisten Waldwege waren „Erholung für Knie- und Knöchelgelenke“ – weich wie Watte.

Der Redebedarf der Gruppe war groß – es schallte im Wald. Der einzige Weg, der nahezu schweigend gelaufen wurde, war ein Pfad, der bis vor kurzem gesperrt war, weil er an einem Fischadlerhorst mit Jungvögeln vorbeiführte. Dieser Pfad musste konzentriert gelaufen werden - über umgefallene Bäume steigend oder auch drunter durchschlüpfend. Er war auch sehr schmal, weil monatelang kaum genutzt. Frau Geisen lobte uns anschließend „ihr seid eine fitte Gruppe“. Das sind wir auch, denn in diesen 4 Tagen sind wir immerhin über 60 km gelaufen.

Auch ein „Kranichempfang“ fand statt. Mit zwei Großraumtaxen ging es abends nach Federow. Von da zu Fuß zur Beobachtungsstation, wo die Gruppe schweigend ausharrte. Wir sahen und hörten Kranichzüge einfallen, aber sie verschwanden ob des kalten Windes hinter Riedgras in einer seichten Bucht. Schade! Dafür hörten wir röhrende Hirsche. Im Dunkeln ging es zurück nach Federow. Ein wunderbarer Sternenhimmel empfing uns dort und wir waren froh, dass uns die Großraumtaxen vor dem Hotel absetzten und wir keinen Schritt mehr laufen mussten.

Es waren wunderbare Tage, die uns „Alte“ wieder in Schwung brachten und uns mit viel Lebensfreude versorgten. Es wäre schön, wenn jemand von den „jungen Alten“ versuchen würde, solch kleine Auszeiten zu organisieren.

Text: Friedel Lausberg / Fotos: Bernd Pfeffer