Uptown, downtown, crosstown - mit Adele Daily durch New York.
Grau war der Himmel und leichter Nieselregen setzte ein, als der Bus mit den 17 Aka-Mitgliedern, die vorhatten, New York zu erobern, am späten Nachmittag auf die Skyline von Manhattan zufuhr. Viel konnte unsere Reiseleiterin Adele Daily an diesem Tag nicht mehr mit uns anfangen. Zu müde waren wir von Flug, Einreiseprozedur und Zeitverschiebung.
Am nächsten Tag ging die Erkundung der Stadt los, direkt vom zentral gelegenen Hotel (7th Ave./ 55th St - nahe beim Central Park) aus. Das Wetter hatte sich zum Positiven verändert und damit auch der Eindruck von der Stadt. Bunt und lebendig erschien sie uns, mit ihrem brausenden Verkehr und den bunten, quirligen Menschenmengen, die die Straßen bevölkerten. Moderne Glaspaläste stehen neben älteren Hochhäusern mit wunderschön verzierten Fassaden und neoklassizistischen öffentlichen Gebäuden. Kirchen wirken hier, umgeben von den „Kathedralen des Kapitalismus“ eher unscheinbar...
Von der Aussichtsplattform des Empire State Buildings gewannen wir einen ersten Überblick über das Häusermeer Manhattans – winzig sah sie von oben aus, die Freiheitsstatue.
Entspannend wirkte die gelassene Atmosphäre im Greenwich Village, das mit zahlreichen Kneipen und Cafés zum Einkehren einlädt. Am Abend das erste musikalische Highlight: ein Jazzkonzert im Lincoln Center vor der grandiosen nächtlichen Kulisse des Central Parks und der Skyline Manhattans.
Ein umfangreiches und vielfältiges Programm hatte Adele Daily zusammengestellt, um uns ihr New York zu zeigen. Es umfasste lange Spaziergänge, Museumsbesuche, Lieblingsplätze und kulturelle Abendveranstaltungen. Ein paar Highlights seien hier aufgeführt.
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Bei strahlendem Spätsommerwetter setzten wir an den nächsten Tagen die Stadterkundung fort. Auf dem Weg zum Ground Zero waren zahlreiche Sicherheitskontrollen zu passieren – Ausdruck der Angst, die seit dem 9. September 2001 in New York immer noch spürbar ist. Bewegend die „Footprints“ – die Umrisse der zerstörten Gebäude. Zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe wurden die Grundflächen der beiden Türme jeweils ausgeschachtet, mit schwarzem Granit ausgekleidet und mit einer kleinen Mauer umgeben. Wasser rinnt über alle Seiten in die Tiefe der Schächte. Auf den Mauern sind die Namen der Opfer verzeichnet. Ein kleiner Hain lädt zur Meditation ein.
Gedenken und Wiederaufbau sollten nach dem preisgekrönten Konzept des Architekten Libeskind ausgewogen vereint werden. Verwirklicht ist – dank dem Einsatz der Hinterbliebenen - bisher der Aspekt „Gedenken“. Ansonsten wurde das 9/11- Gelände Objekt politischer Auseinandersetzung und finanzieller Interessen. Sieben Türme werden entstehen. Der Main Tower des neuen World Trade Centers soll mit 1776 ft. (rd 530m) das höchste Gebäude New Yorks und Amerikas werden. Die Höhe wurde bewusst gewählt: 1776 ist das Jahr der Unabhängigkeit der USA.
Wegen der zahlreichen Demonstrationen gegen die Banken ist Wallstreet von Polizei hermetisch abgeriegelt. Touristenströme werden durch enge Durchgänge gepresst. Gerade mal einen Blick auf das neoklassizistische Portal der Börse kann man erhaschen, bevor man weitergedrängt wird. Aufatmend trafen wir uns in der Trinity Chapel wieder.
Im Metropolitan Museum of Art könnte man Tage verbringen – soviel Zeit hatten wir nicht. Je nach Interesse wurden Schwerpunkte gesetzt.
Ein weiteres Highlight: der Central Park, die grünen Insel, mitten in Manhattan. Idyllisch der Lake mit seinen Ruderbooten. Hinreißend der Englische Garten mit seiner Blütenpracht; der idyllische North Wood bietet an heißen Tagen kühlenden Schatten. Wir machten Rast in einem einladenden Cafe mit Blick auf die Sheep Meadows, eine der großen Liegewiesen, auf der sich dank des wunderschönen Spätsommerwetters viele Menschen (mit und ohne Hund) niedergelassen hatten. Am Abend sang dann Anna Netrebko in der Metropolitan Opera die "Anna Bolena" für uns.
An einem warmen Spätsommerabend spazierten wir bei Sonnenuntergang über die Brooklyn Bridge auf die atemberaubende Skyline Manhattans zu. Allmählich gingen die Lichter an. Aus der Ferne grüßte Miss Liberty.
Nach einer abwechslungsreichen Woche hatten wir, dank der kenntnisreichen Führung von Adele Daily das Gefühl, nicht nur touristische Highlights, sondern auch einige Lieblingsplätze der New Yorker kennengelernt zu haben.
Margret Wendling