Eine Gruppe von 17 Aka-Frauen machte sich vom 12.-19. 8. 2013 auf den „Weg“ nach Stockholm, das sich stolz Hauptstadt von Skandinavien nennt, in Erinnerung an die Vorherrschaft vergangener Zeiten. Jedes Jahr am 10. Dezember steht Stockholm im Mittelpunkt der Welt, wenn vom schwedischen König die Nobelpreise für Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Wirtschaft überreicht werden. Trotz der deutschen Abstammung der schwedischen Königin wird in deutscher Sprache wenig kommuniziert, aber fast alle Schweden sprechen Englisch.
Nachdem wir unser Hotel in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone, zum blaufarbenen Konzerthus und dem farbenfrohen Gemüsemarkt, dessen Angebot an Pfifferlingen, Blau –und Himbeeren die Geschmacksnerven reizt, bezogen hatten, führte unser Weg uns zunächst ins Zentrum der schwedischen Hauptstadt zum Kulturhuset, zu den neoklassizistischen Zwillingstürmen (Kungstornen) an der Kungsgatan (Gatan = Straße), zu Kirchen und zum Gedenkstein für Olof Palme an der Stelle, an der er ermordet wurde. Wir spazierten vorbei an Jugendstilhäusern, dem Jugendstilbad und dem Königsschloss bis nach Gamla Stan, Stockholms faszinierender Altstadt. Wir kamen an der Schwedischen Akademie, dem Nobelmuseum, sowie an den farbenfrohen Altstadthäusern auf dem Stortorget, dem früheren Marktplatz und dem Drachentöter vorbei. Nach einem ausgiebigen Bummel durch die Gassen von Gamla Stan genehmigten wir uns ein Abendessen, bevor wir Stockholms engste Gasse (90 cm breit), die Märten Trotzig Grand durchschritten.
Als eine am Wasser gelegene und vom Wasser umgebene hügelige Stadt besticht Stockholm mit seinen herrlichen Uferpromenaden auch im wenig touristischen Södermalm die Besucher.
Eine Führung im Stadthuset – dessen Ratssaal an ein umgekehrtes Wikingerschiff erinnert – war ein Höhepunkt der Stadtrundfahrt. Weiter ging es zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man die Stelle sehen konnte, an der das während des 30jährigen Krieges 1628 gesunkene Kriegsschiff Gustaf Adolfs von Schweden im Jahre 1961 aus dem Brackwasser der Ostsee geborgen wurde.
Weitere Höhepunkte waren u.a. ein Besuch des Vasa-Museums, die Besichtigung des Altars der Schlosskirche mit dem Ebenholzaltar und den Einlegearbeiten aus Silber. Im Freizeitpark Skansen auf Djurgarden, konnte man sehen wie die Schweden vor mehr als 100-150 Jahren lebten; die kleinen Häuschen mit Schrebergarten sind noch heute im Sommer bewohnt.
Es fällt angenehm auf, dass es weder Sperrgebiete noch Zäune gibt, die das Königsschloss oder Drottningholm, in dem die königliche Familie wohnt, abschirmen - abgesehen von der historischen Palastwache deren zeremoniell gestaltete Wachablösungen Schaulustige anlocken.
Ein Besuch von Gripsholm durfte natürlich nicht fehlen. Nach der Besichtigung des Schlosses, mit Gewölben, Gemälden und malerischer Lage begeisterte die äußerst leckere Fischsuppe. Anschließend besuchten wir auch das Grab Kurt Tucholskys, der Schloss Gripsholm mit seinem gleichnamigen Roman ein literarisches Denkmal gesetzt hat.
Abschluss der Reise war die Rundfahrt durch die Schären – von den 30 000 Inseln sind 2600 ganzjährig bewohnt.
Und nun zum eigentlichen Ziel der Reise, dem Kulturfestival.
Der Vorteil des Hotels war die zentrale Lage, direkt am Konzerthuset, sowie die Nähe zu zwei zentralen Plätzen der Veranstaltungen, dem Gustav Adolfs Torg und dem Brunkebergstorg.
Im Rahmen des Afrobeat konzertierte der weltberühmte Trompeter Hugh Masekela. Eine Frauenband Lise & Gertrud trat auf und Ulla-Carin Myquist, die mit Cello, Sprachwitz und Satire das Publikum begeisterte - allerdings leider nur auf Schwedisch...
Schwedens eindrucksvollster Gitarrist Ossler trat mit seiner Band auf. El Rojo adiós hörten wir auf dem Brunkebergstorg und Bollywood Masala Orchestra auf dem G. Adolfs Torg. Anschließend Swing Latino: Salsa aus Kolumbien. Raúl Lara y sus Soneros,für den Grammy nominiert, rissen mit karibischen Rhythmen und Son Cubano das Publikum mit. Bestens besucht waren auch die Veranstaltung des königlichen Symphonieorchesters, dessen Solisten tosenden Beifall bekamen. Jung und alt, durch alle Schichten strömten die Massen von Veranstaltung zu Veranstaltung, das Publikum "ging ab wie ein Rakete".
Wir hatten eine unvergessliche Woche in Stockholm - zumal selbst Petrus es gut mit uns meinte.
Text: Mälarenkönigin
Fotos: Ingeborg Metzger