Mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen ist ein löbliches Anliegen vieler Älteren, dem die Aka durch entsprechende Veranstaltungen gut nachkommt. Dabei sind die Themen rund um das Immunsystem immer von einem gewissen Reiz umgeben, den die promovierte Biologin, Gesundheitsberaterin und neuerdings auch Präventologin Christa Burger mit theoretischen und praktischen Häppchen anregend zu befriedigen weiß.

Im ersten Teil referierte sie die wunderbaren Abwehrsysteme des Körpers, die auch untereinander kommunizieren, um eindringende Feinde optimal zu bekämpfen. Im Rahmen der unspezifischen Abwehr finden zwischen Serum, Speichel, Schleim und Säuremantel Prozesse statt, die uns als Erkältungskrankheiten (oder Schlimmeres) durch Bakterien oder Viren belästigen. Während die B-Zellen (Blut-Lymphozyten) die bessere Waffe gegen die Angreifer von außen sind, attackieren die T-Zellen (Thymus-Lymphozyten) die inneren Gegner (z. B. Salmonellen). Ähnlich wie unterschiedliche Polizeieinheiten im Alltag mobilisieren die Zellen eine Strategie, um ihre rasch gebildeten Antikörper möglichst wirkungsvoll gegen die Erreger einzusetzen.

Das Immunsystem darf also wie ein Schutzmantel verstanden werden, den wir mit vorbeugenden Medikamenten, Nahrungsergänzungsmittel oder durch eine gesunde Lebensweise stärken können. Bei den diesbezüglichen Ausführungen von Frau Burger wurde das Teilnehmerfeld auffällig wacher. Hier handelt es sich um Elemente der so genannten gesunden Lebensweise: Viel Schlaf, wenig Stress, bewusstes Essen. Bei dem Vortrag stand jedoch eine Liste der schädlichen Dinge im Vordergrund, weil sie vom Lebensstil beeinflusst werden können: Sehr kontrollierter Alkoholkonsum, Übergewicht, Untergewicht, Rauchen, einseitige Ernährung, Bewegungsmangel und Stress, der die Funktionen des Immunsystems unmerklich ausbremst. Bei der Behandlung der Palette der (meist bekannten, aber oft vernachlässigten) Stärkungen unseres Immunsystems (Entspannen, Singen, Lachen, Kuscheln und ‚bunte Ernährung’) kam der Dialog zwischen Publikum und Referentin voll in Gang. Zumal Frau Burger kleine Scheiben selbstgebackenen Dinkelbrots mit Walnüssen, bestrichen mit schmackhaft gewürztem Hagebuttenmus in die Runde gab. Nach einer Übersicht über die in der Region gängigen Heilpflanzen ging der Vortrag gegen Ende in einen Strauß persönlicher Beratungsgespräche über.

Walter Schwebel