bot platane 170Blätter, Blüten und Früchte machen es in der Regel leicht zu erkennen, zu welcher Art ein Baum gehört. Was aber im Winter, wenn nur noch Stamm und nackte Äste in die Landschaft ragen?

Wie man trotzdem feststellen kann, um welche Baumart es sich handelt, das war Gegenstand der Exkursion in den Botanischen Garten mit Ulrike Poppensieker am 7. Dezember 2017, einem kalten, sonnigen Wintertag.

 

bot urweltmammutbaumGleich am Eingang - in der Nähe des neuen (wenig geliebten) Infocenters – fällt der Blick auf einen Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides), eine Art, die bis 1941 als ausgestorben galt. bot urweltmammutbaum kurztriebEs handelt sich um einen Nadelbaum von stattlichem, kegelförmigem Wuchs. Nachdem die Nadeln abgefallen sind, schimmert seine Krone rötlich. Auf dem Boden fanden wir neben Nadeln auch abgeworfene Kurztriebe. Anhand der Wuchsform, des rötlich schimmernde Stammes  und der herabgefallenen Kurztriebe ist eine eindeutige Identifizierung möglich.

bot zimtahorn montageDer Zimtahorn macht seinem Namen alle Ehre: Fast meint man beim Anblick des rotbraunen Holzes den Geschmack von Zimt auf der Zunge zu spüren.

Der Baum wächst schlank in die Höhe. Seine Rinde löst sich unregelmäßig ab und gibt dem Stamm ein schmuckes Aussehen.  

Wir erkannten die Buche an ihrem glatten Stamm, die Birke an der schwarz-weiß gemusterten Rinde und den Ginkgo-Baum an den waagerecht stehenden Ästen.

Auch bei der Identifizierung der Platane (siehe Bild oben) hilft der Stamm mit seiner abblätternden Borke weiter. Denn wenn man dem Wachstum dieses Baumes freien Lauf lässt, entwickelt sich ein unübersichtliches Geschlängel von Ästen und Zweigen. Ganz anders als wir es von Alleen oder dem Platanenhain gewohnt sind.

bot perueckenbaum 200
bot schneeballDekorativ, aber nicht unbedingt in unseren Breiten heimisch ist der Perückenbaum, auch im Winter eindeutig zu identifizieren an seinem Fruchtstand.

Nicht zu übersehen: Der Scheeball präsentiert auch im Winter seine Blüten.

bot blaues wunderAm Schluss des kurzweiligen und informativen Rundgangs erlebten wir noch ein "blaues Wunder", als uns der Leiter des Botanischen Gartens, Herr Schneckenburger, einen mit einem seltenen blauen Pilz bedeckten Ast präsentierte.

Text und Fotos: Margret Wendling