Für unsere Gruppe der Aka55plus hatte Dieter Friedrich eine Führung in der Commerzbank Arena gebucht. Der sehr kompetente Führer begann mit der langen Geschichte des Stadions. Für Frankfurter ist es immer noch das „Waldstadion“, welches 1925 im Frankfurter Stadtwald eröffnet und in den Folgejahren mehrfach umgebaut und modernisiert wurde.

Zur Fußball Weltmeisterschaft wurde dann 2005 das jetzige Stadion am selben Ort abschnittsweise während des laufenden Betriebs als reines Fußballstadion (ohne Laufbahn) mit modernster Technik erbaut. Zwei hohe Betonsäulen zu Seiten des Haupteingangs, auch im Logo erkennbar, erinnern noch an das alte Waldstadion. Das neue Stadion hat maximal 51500 Zuschauerplätze und ist Eigentum der Stadt Frankfurt. Zumindest bis zum nächsten Jahr lautet der kommerziell verwertete Name Commerzbank Arena.

Wir fuhren mit dem Aufzug bis zum obersten Halt und blickten dann von der Pressebene in das Stadionrund mit dem 105 x 68 Meter großen Rasenplatz. Hier erhielten wir viele technische Informationen. Neben der Fußbodenheizung gibt es eine sich auf dem Rasen bewegende mobile Solarheizung. Der teure Rollrasen wird dreimal wöchentlich gemäht und jährlich erneuert. Für Musikveranstaltungen etc., die im Stadion Innenraum stattfinden, kann der Rasen abgedeckt werden. Auffallend ist das faltbare Innendach, eine Stahl-Seil-Membran, welche komplett in dem großen zentralen Videowürfel in ca. 15-20 Minuten zusammengefaltet werden kann. Bei Fußballspielen, Schneefall und Unwettern ist das Dach generell geöffnet. Das Regenwasser wird bei geschlossenem Dach für die Bewässerung des Rasens gesammelt.

Die Zuschauerränge sind überwiegend bestuhlt. Bei internationalen Fußballspielen müssen die Stehplätze in Sitzplätze umgerüstet werden. Darüber hinaus befinden sich im Stadion Räume für Dienstleister, Verwaltung, Spieler und Polizei. Auf unserem Rundgang lernten wir noch einige sonst nicht so leicht zugängliche Bereiche des Stadions kennen. So besuchten wir eine der 47 komfortablen Logen, die jeweils über zwei Jahre von Unternehmen gemietet werden. Zudem kann man jährlich Einzelplätze im Businessbereich, mit Parkplatz in der Tiefgarage, mieten. Überrascht waren wir über die Entdeckung einer kleinen evangelischen Kapelle, in welcher z. B. Trauungen und Taufen stattfinden können.

Ein weiteres Highlight war der Besuch der Mannschaftskabine von Eintracht Frankfurt. Die Einrichtung ist noch im Stil der WM gehalten. Vom angeschlossenen Sammelraum liefen wir unter akustischer Originalkulisse den Weg der Mannschaften hinauf zum Rasenplatz. Den Platz durften wir nicht betreten, konnten aber die komfortabel beheizten Spielerbänke testen. Den Abschluss bildete der Besuch des unterirdischen Presseraums, den wir aus dem Fernsehen kennen. Wir waren begeistert von der vielseitigen und informativen Führung.

Text und Fotos: Christiane Schuchard-Ficher