Das war die interessante Frage, die Dr. Christa Burger in ihrem Vortrag „Mikrobiom - Bakterien beeinflussen unsere Gesundheit“ beantwortete. Im voll besetzten Vortragssaal führte uns die promovierte Biologin ein in die Welt der Bakterien, Viren und Hefen, die das Mikrobiom in und auf unserem Körper bilden.

Die Bakterien sind von allen die am besten untersuchte Spezies. Sie bilden mit unseren Körperzellen eine Symbiose von der jeder profitiert. Die Bakterien helfen uns beim Stoffwechsel, regen das Wachstum von Darmzellen an, sind entzündungshemmend und haben sogar Effekte auf das Gehirn und den Fettstoffwechsel der Leber. Umgekehrt „füttern“ wir die Bakterien mit unserer Nahrung und genau hier haben wir es in der Hand mit der richtigen Ernährung die guten Bakterien zu vermehren. Unser Mikrobiom ist wie ein Organ, es reagiert stark auf die Umwelt. Nahrung, Umwelt, Bewegung, Umgebung, sozialer Status, Alter, Stress, Medikamente sind nur einige Faktoren, die einen starken Einfluss auf unser Mikrobiom haben.

Neben der Symbiose gibt es auch die Dysbiose – also eine Störung im Zusammenleben. Dadurch entstehen Autoimmunerkrankungen, Krebs, Depression und andere Schwächen. 10 – 33 % aller Stoffwechselprodukte in unserem Blut stammen vom Mikrobiom. Es ist nachgewiesen, dass durch die Bakterien im Mikrobiom Gelüste erzeugt und sogar die Stimmung und das Verhalten beeinflusst werden.

Das Erbgut ist für unser persönliches Mikrobiom weniger entscheidend als unsere Umwelt. Es gibt ca. 1150 verschiedene Bakterien. Das Mikrobiom eines Menschen beherbergt normalerweise ca. 160 Spezies. Am liebsten sind uns allen sicher davon die guten. Die können wir durch eine gesunde Ernährung, Bewegung und soziale Interaktion am besten unterstützen. Ein artenreiches Mikrobiom geht immer mit einem guten Immunsystem einher.

Wir haben es also mit unserem Verhalten und gesunder Ernährung selbst in der Hand Kapitän unserer eigenen „Arche“ zu werden.

Conny Seitz