Im großen Waldgebiet rund um Darmstadt finden sich ungeahnte Schätze. Rafet Isler kennt sich in dieser Region als langjähriger Gruppenbetreuer des Darmstädter Lauftreffs bestens aus und führte eine kleinere Gruppe der Aka auf eine Rundwanderung (9 km). Wir starteten am Bahnhof Lichtwiese, der morgendliche Regen stoppte rechtzeitig, und wir liefen Richtung Roßdorf auf weitgehend ebenen Wegen durch den Wald.

 Am Wege lag der Albertsbrunnen, einer der zahlreichen kleinen Quellen des Waldgebiets, der auch jetzt noch Wasser liefert und wo zudem eine schöne Hütte zur Rast einlädt. Im weiteren Verlauf betrachteten noch zwei kleine Quellen, den Kahlertbrunnen und den Dietersbrunnen, die aber derzeit kein Wasser hervorbringen.

Wir unterquerten die B26 und kamen etwa zur Hälfte der Strecke zu der Menhiranlage am Rande der schönen Scheftheimer Wiesen. Die Steine wurden erst 1967 vom Roßdorfer Heimatforscher Heinrich Gunkel entdeckt. Von den ursprünglich 14 Steinen sind aber nur noch 7 vorhanden. Als Menhire bezeichnet man größere Steinblöcke, die senkrecht aufgestellt wurden. Der Begriff stammt aus der Bretagne, wo man sehr viele Menhire findet. Umgangssprachlich nennt man sie auch Hinkelsteine. Die meisten Menhire wurden in der Jungsteinzeit (5500 bis 2000 vor Chr.) aufgestellt, in welcher die Menschen sesshaft wurden. Das Material der hiesigen Steine ist Granitporphyr, der sich auch in der weiteren Umgebung findet. Da nicht alle Steine am ursprünglichen Standort stehen, kann man nur Annahmen über die ursprüngliche Formation und Bedeutung anstellen, wahrscheinlich war es ein Steinkreis, in welchem die damaligen Bewohner der Gegend zusammenkamen. Die Menhiranlage ist einmalig in Hessen und es lohnt es sich, sie zu finden und anzuschauen. Die Sonne kam hervor und, wieder auf Waldwegen, liefen wir zurück zum Ausgangspunkt.

Am 19. Oktober wird Rafet Isler noch einmal diese schöne Wanderung anbieten (s. Aka Programm).

Text und Fotos: Christiane Schuchard-Ficher