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Warum genau unser geplanter Anschlussflug nach Ashgabat ausgefallen ist, darüber können wir nur spekulieren: Unwetter, Maschine unterbesetzt oder…

Jedenfalls hatten wir, 18 Aka-Mitglieder auf dem Weg nach Turkmenistan, 5 Stunden Aufenthalt in Istanbul, die dadurch verkürzt wurden, dass unsere Boardingkarten per Hand umgeschrieben werden mussten..

Als wir um 24 Uhr wieder zu unserem Gate kamen, hatte sich die Szene verändert: Eine Absperrung war aufgebaut, davor herrschte reger Andrang. Ein bisschen sah es nach Volksfest aus. Besonders auffallend: Wohlbeleibte turkmenische Frauen in bunten langen Gewändern und ebensolchen Kopftüchern, liefen emsig hin und her - schwer bepackt mit Taschen und Plastiktüten. Auch ihre männlichen Begleiter, ebenfalls mit Sack und Pack, zeichneten sich großenteils durch beachtliche Leibesfülle aus. Sie alle mussten einen engen Durchgang passieren, an dem eine vorsintflutliche Waage aufgebaut war. Das 200 gepaeckHandgepäck wurde gewogen und in vielen Fällen als zu schwer befunden. Taschen und Tüten wurden zurückgewiesen und verschwanden nach hinten in der Menschenmenge, die auf etwa 300 Personen angewachsen war. Dann tauchten die Taschen und Tüten wieder auf, wie zufällig unter die Absperrung geschoben, die zum Teil aus Bänken bestand. Ebenso unauffällig wurden sie dort bei der nächsten Gelegenheit abgeholt. Manche Frauen passierten den Durchgang gleich mehrmals und brachten ein Gepäckstück nach dem anderen herein, bis ihrem Spiel ein Ende gesetzt wurde.

Um 1:30 Uhr hatten sich alle in den Airbus gedrängelt, so dass dieser starten konnte.

Bereits während des Fluges wurden wir Zeugen eines nachhaltigen Verschlankungsprozesses. Unter der Oberbekleidung wurden Stoffbahnen hervorgezaubert; Arme und Beine wurden von Bandagen aus Stoffen befreit. Beim Verlassen der Maschine hatte sich die Anzahl der zu schleppenden Plastiktüter vermehrt und das Gewicht vieler Personen beträchtlich verringert.  

So gegen 8:30 Uhr trafen wir – pünktlich zum Frühstück – im Hotel in Ashgabat ein. Die Nacht ist irgendwo zwischen Flughafen-Event und Zeitverschiebung auf der Strecke geblieben.

Ashgabat, 21.04.2012

Margret Wendling

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