Katutura ist eine Township bei Windhoek, das in den 60er Jahren errichtet wurde. "Der Ort, an dem wir nicht leben möchten" - das bedeutet "Katutura" ursprünglich in der Sprache der Herero.
Über die Hügel am Rande der Stadt dehnt sich eine riesige Ansammlung von einfachen Häuschen aus rohen Zementsteinen und Wellblechhütten aus, die oft nicht einmal über Strom und Wasser verfügen. In den sechziger Jahren siedelte das Apartheid-Regime die schwarze Bevölkerung zwangsweise aus der Innenstadt hierher um. Gemäß den Apartheidsgesetzen wurde die nicht-weiße Bevölkerung aus ihren ursprünglichen Wohnsiedlungen im Zentrum der Stadt nach Katutura vertrieben.
1968 war die Vertreibung abgeschlossen und Windhoek (Zentrum) nur von Weißen bewohnt. Inzwischen ist die Stadt jedoch so sehr gewachsen, dass Katutura wieder ein Teil von ihr ist, die Straßen bunter, belebter als anderswo.
Noch heute ist ein in Katutura lebender Weißer allerdings eine Ausnahme.
In Katutura leben um die 70.000 Menschen.
Auch wenn die Regierung große Anstrengung unternimmt, die Infrastruktur und die Lebensbedingungen der Bewohner zu verbessern, ist es das Viertel der Armen und Benachteiligten.
An Arbeit mangelt es, vor allem für Frauen, die ja wegen ihrer Kinder auch nicht einfach den Ort verlassen können. Deshalb wurden verschiedene Selbsthilfeprojekte gegründet.
Wir besuchten das Projekt Penduka in dessen Rahmen Frauen in Handarbeit landestypische Produkte herstellen - mit beachtlichem Erfolg.
Sigrid Geisen / Fotos: Margit Monka-Schmelz