- ein Highlight im Fachbereich Gesundheit

Prof. Bauchersachs Direktor der Klinik für Angiologie (Gefäßmedizin) und 2. Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Klinikum Darmstadt, begrüßte die Teilnehmer im Vortragsraum des neuen Gebäudes der Medizinischen Kliniken und gab einen Überblick über das Klinikum.

Das Klinikum Darmstadt, ein akademisches Lehrkrankenhaus, umfasst 21 Fachkliniken, in denen mehr als 2.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Das Klinikum legt Wert auf eine hochmoderne technische Ausstattung, Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in den klinischen Alltag und ein zeitgemäßes Qualitätsmanagement. Die Klinik besitzt ein eigenes Studienzentrum und beteiligt sich an verschiedenen Forschungsprojekten. Wichtig ist der Klinikleitung auch die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten.

Prof. Werner, Direktor der Klinik für Kardiologie & Intensivmedizin, konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die Erkrankung der Herzkranzgefäße. Herzgefäßerkrankungen beginnen häufig schon in jungen Jahren, verursachen lange Zeit keine Symptome, können aber dramatische Entwicklungen nehmen, z.B. einen Herzinfarkt auslösen. In der Akutphase eines Herzinfarkts können Herzrhythmusstörungen auftreten, die den plötzlichen Tod auslösen, bevor ärztliche Hilfe möglich wird. Die Symptome bei einem Herzinfarkt sind nicht immer eindeutig, die Schmerzen können in die Arme oder in den Kiefer ausstrahlen, bei Frauen treten häufiger Schmerzen im Oberbauch auf, verbunden mit Übelkeit oder Erbrechen.

Risikofaktoren für einen Herzinfarkt sind Bluthochdruck und Diabetes. Raucher und Diabetiker haben jeweils ein mehr als dreifaches Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden als die durchschnittliche Bevölkerung. Männer erkranken ca. 10 Jahre früher als Frauen.

Prof. Werner betonte mehrfach, dass es wichtig ist, bei einem Herzinfarktverdacht die Telefonnummer 112 zu wählen, damit eine Versorgung schnellstmöglich in der Klinik eingeleitet werden kann. Häufig geht in der Anfangsphase wertvolle Zeit verloren, die auch nicht mehr aufgefangen werden kann, selbst bei bester Organisation in der Klinik.

Das Klinikum Darmstadt verfügt über 2 Katheterlabore, in denen die nach einem Herzinfarkt verschlossenen Gefäße mit Hilfe eines Ballonkatheters wieder geöffnet werden. Um das Wiederverschließen der Gefäße zu verhindern, werden häufig Gefäßstützen (Stents) eingesetzt. Jeder Patient wird dokumentiert, die Patientencharakteristika zeigen, dass in Darmstadt häufig besonders schwierige Fälle behandelt werden.

In der interventionellen Kardiologie werden heute auch Mehrfachverschlüsse der Herzarterien wieder geöffnet und stellen damit eine Alternative zur Bypassoperation dar. Nach einer Bypassoperation schließen sich die Arterien nach ca. 10 Jahren wieder und sind somit insbesondere bei jüngeren Patienten nicht angezeigt. Im Katheterlabor des Klinikum Darmstadt können 90 % der Gefäßverschlüsse mit einem Ballonkatheter wieder geöffnet werden.

Die Behandlung im Katheterlabor erfolgt ohne Narkose, lediglich an der Einstichstelle für den Katheter in der Leiste wird eine örtliche Betäubung vorgenommen. Nach erfolgreicher Öffnung der Gefäße ist der Patient nach ca. einer Woche wieder voll belastbar, muss allerdings Medikamente einnehmen, die einen Wiederverschluss verhindern sollen.

Nach dem Vortrag hatten die Teilnehmer die Gelegenheit die Katheterlabore zu besuchen und vom Kontrollraum aus zu beobachten, wie eine Katheterbehandlung in der Praxis aussieht. Ein Erlebnis der „besonderen“ Art.

Fazit: Ein wirkliches Highlight im Fachbereich Gesundheit.

ING