Akademie 55plus Darmstadt - Berichte 2016
Die Geschichte der Datenverarbeitung
Fast jeder Mensch läuft heutzutage mit einem „Datenverarbeitungsgerät“ (sprich: Smartphone) in der Tasche herum und denkt nicht mehr daran, dass so etwas noch vor 50 Jahren nicht vorstellbar war. Die rasante Entwicklung lässt einen staunen. Rainer Hintner konnte das Werden der elektronischen Datenverarbeitung während seiner aktiven Arbeitszeit direkt miterleben.
„Sport ist Mord“ oder „Bewegung ist alles“?
Der Vortrag der Pilates-Koryphäe Verena Geweniger (Mühltal) zum obigen Thema verlief anders als von Moderator Peter Wagener angekündigt. Die kenntnisreiche und international erfahrene, gelernte Sportlehrerin wurde Opfer ihrer eigenen sprudelnden Erzählfreude. Dabei waren die begeistert vorgetragenen Informationen stets praxisbezogen und interessant. Überrascht zeigte sich die Referentin, dass sich doch mehr als ein halbes Dutzend Männer unter den Zuhörern befanden.
„Darf es ein Faust mehr sein?“
18:30 Uhr – 25 Aka Mitglieder verschwinden mit Oliver Brunner im „Bauch des Staatstheaters“, wo sich das neue Sitzungszimmer befindet.
Dort erläutert der Schauspieldramaturg, wie Bettina Bruinier und ihr Team planten, den weltbekannten, hunderte Male aufgeführten, bejubelten, missverstandenen, heiliggesprochenen, auch missbrauchten Stoff von Doktor Johann Faust, der Gott gleich werden will, zu inszenieren.
Schöner Schein und zahnloser Louis
Ein Aka-Ausflug nach Mannheim zur Barock-Ausstellung und zum Weihnachtsmarkt
Die Epoche des Barock reicht von etwa 1580 bis 1770 und ist gekennzeichnet von Aufbruch und Absolutismus, Puder, Pomp und Dekadenz. Kolonien entstehen, weltweit wird Handel getrieben, Wissenschaftler entwickeln Mikroskope und Teleskope. Am Hofe von Versailles hat Sonnenkönig Ludwig XIV. das Sagen – doch wer dem mächtigen Louis begegnet, rümpft die Nase und wendet diskret den Kopf ab. Aus Selbstschutz, nicht aus Schüchternheit. Denn der König hatte einen fürchterlichen Mundgeruch.
Herzlich willkommen beim Sommerhäuser Weihnachtsmarkt!
In dem romantischen Städtchen am Main präsentiert sich der Weihnachtsmarkt in einer besonderen Art. Man bummelt durch die engen Gassen und findet die teilnehmenden Künstler und Kunsthandwerker mit ihren Erzeugnisse in Höfen, Häusern, Gewölbekellern, in Ateliers und Galerien. Künstler/innen stellen ihre teils beachtlichen Werke aus, ein jedes ein Unikat.
Nur wenige Stände an der sehenswerten St. Bartholomäus-Kirche ergänzen die Ausstellungsörtlichkeiten, die alle in dem von einer gut erhaltenen Wehrmauer umgebenen historischen Ortskern zu finden sind, umgeben von weihnachtlicher Musik und dem Duft von Glühwein, Lebkuchen, Bratwurst und gebrannten Mandeln.
Bundesweiter Vorlesetag
Jedes Jahr am dritten Freitag im November ruft der bundesweite Vorlesetag – eine gemeinsame Initiative der Wochenzeitung Die Zeit, Stiftung Lesen und Deutsche-Bahn-Stiftung – mittlerweile über 110 000 Vorleserinnen und Vorleser auf den Plan. „Gemeinsam lesen sie über zwei Millionen kleinen und großen Zuhörern vor, jeder kann dabei sein und an diesem Tag Geschichten zum Geschenk machen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Aktion.
COSI FAN TUTTE ?
Nee, nee, Herr Mozart, was Sie da behaupten, geht gar nicht!
Das glaubt Ihnen doch keiner, dass die jungen Damen aus gutem Hause so einfältig waren, sich dermaßen täuschen zu lassen. Und auch die jungen Männer, (Herren waren das ja wohl nicht), hatten doch sicherlich zu viel Grips, um so durchsichtige und fiese Spielchen zu planen. Ja, ja, sie sind vom bösen Don Alfonso angestiftet worden und auch die listige Despina mischte mit.
Ostfriesland für Wissbegierige
Fast jeder hat schon mal in Ostfriesland - auf dem Festland oder seinen vorgelagerten Inseln - Urlaub gemacht, zumindest wenn er die rauhe Seeluft liebt. Mit dem Vorträgen von Rainer Hintner über Land und Leute könnte er/sie für zukünftige Aufenthalte bestens vorbereitet werden.
Nach Geschichte und Bewohner im ersten Vortrag der Vorwoche beschäftigte Hintner sich diesmal mit dem Essen, dem Volkssport, den Inseln und den wichtigsten Orten dieser norddeutschen Küstenlandschaft.
In die Dschungeldörfer mit der „ Klinik auf vier Rädern“
Als „German Doctor“ auf den Philippinen
Beim Ranking der angesehensten Berufe in Deutschland steht regelmäßig der Arzt an der Spitze. Einige der Mediziner aber dürften ihre Kollegen noch toppen, denn sie opfern ihren Urlaub, um Menschen zu unterstützen, die ansonsten keine Hilfe bekämen. Die Gruppe „German Doctors“ zum Beispiel schickt jedes Jahr 340 Ärzte in ferne Länder. Sie bekommen dafür kein Geld und müssen sogar ihren Flug noch zur Hälfte bezahlen. Einer von ihnen, Johannes Johannsen, ist auch im Ruhestand noch in diesem besonderen Ehrenamt tätig. Über seine Erlebnisse auf den Philippinen berichtete er jetzt in der Aka.
"Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?"
Ein spannender Blick auf "gutes" Deutsch
Das Publikum im überfüllten Literaturhaus gehörte zweifellos nicht zur Spezies des Muttersprachlers aus der Überschrift. Trotzdem – oder gerade deshalb – waren alle gekommen, um sich bei der Sprachwissenschaftlerin Nina Janich die durch die Veranstaltung „Unwort des Jahres“ eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, schlau zu machen. Was bedeutet denn nun eigentlich "gutes Deutsch?"
„Das hochbetrübte Fürstenhaus“
Graupners Trauermusik und Funeralkultur
Bereits im März 2016 hatten die Mitglieder der Aka Gelegenheit, einen Vortrag über Christoph Graupner (1683 – 1760) zu hören. Frau Dr. Beate Sorg berichtete über „Fürstliche Hochzeiten…Graupners Festmusiken“. Daher erlaube ich mir, die Kurzbeschreibung seines Lebens und Werkes vom März d.J. bei mir selbst zu mausen.
Was ist vom Mythos USA geblieben?
Peter Wageners Eindrücke von einem Amerika, das nicht nur am aktuellen Präsidentschaftswahlkampf gemessen werden sollte
„I like to be in America” – welcher Teenager der fünfziger oder sechziger Jahre hätte diesem Song aus „West Side Story“ nicht aus vollem Herzen zugestimmt? Nordamerika, das Trendsetter-Land, stand für Freiheit, Kaugummi, Blue Jeans, Lässigkeit, Rock ‚n‘ Roll und Aufstiegschancen. Und der Soldatensender AFN verstärkte bei den jungen Deutschen noch den Wunsch, dieses Sehnsuchtsland einmal kennenzulernen.
Kulturerbestätte Mathildenhöhe?
Nikolaus Heiss stellt den „Weltentwurf der Moderne“ vor
Der Taj Mahal gehört dazu, die Chinesische Mauer, die Pyramiden von Gizeh: Sie alle sind „Weltkulturerbestätten.“ Demnächst nun auch die Mathildenhöhe in Darmstadt? Moderatorin Petra Neumann-Prystaj fragte das äußerst skeptisch. Nikolaus Heiss, ehemaliger Denkmalpfleger der Stadt Darmstadt verdeutlichte in seinem Vortrag, der mit Daten, Fakten, historischen Verweisen und vielen attraktiven Bildern versehen war, wie weit die Bewerbung vorangeschritten ist und welche Chance die Wissenschaftsstadt hat, 2020 als Siegerin gekürt zu werden. Die Zuhörerschaft im bis auf den letzten Platz gefüllten Literaturhaus dankte ihm mit großem Applaus.
Eine Messe des Glaubens und Zweifelns
Eine Messe im Darmstadtium mit allem Drum und Dran: Zelebrant, Chorgesang, Liturgieelemente, aber auch mit Sinfonieorchester, Popmusik und Ekstase… Mittendrin der Leiter des Ganzen: Wolfgang Seeliger. Ein Spektakel mit starken religiösen Bezügen, aber ebenso sehr weltlich und gottfernen Gesängen. Wir hatten das Vorrecht und das Vergnügen, einer ausgedehnten Werkprobe beizuwohnen.
West trifft Ost
Über das Leben in China
Der lebhafte Beifall am Schluss seines Vortrags widersprach in gewisser Weise seiner Ankündigung, nur eine „Gebrauchsanweisung für China“ bieten zu können. Der Darmstädter Lehrer Berthold Arlt arbeitete und lebte drei Jahre an einer deutschen (Privat-)Schule in Peking und hat seine Erfahrungen in einem gut gegliederten, mit Bild und Ton untermalten unterhaltsamen Vortrag dargeboten.
Dem Schmerz die Stirn bieten
Mit Frau Dr. Frieß, der langjährigen Chefärztin der Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie am evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim, macht das Klinikum Darmstadt einen erneuten Anlauf zum Aufbau einer Abteilung für „Multimodale Schmerztherapie“ im Marienhospital.
In Ihrem Vortrag bei der Akademie 55plus stellte Frau Dr. Frieß eindringlich dar, wie aus Schmerz, einem Warnsignal dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist, ein konstantes Schmerzerlebnis werden kann, das anhält, auch wenn die körperliche Ursache behoben ist.
Ausflug in die Römerzeit
Wie der Zufall den Mainzern ein neues Museum bescherte
Vor über 2000 Jahren haben die Römer in Mainz einen Militär- und Flottenstützpunkt angelegt. Als Bauarbeiter im Winter 1981/82 beim Ausheben einer Baugrube in der Nähe des Rheins Teile alter Schiffe entdeckten, war dies eine Sensation für die Archäologen.
Bald gras ich am Neckar, bald gras ich am Rhein
6 Tage auf dem Neckar-Radweg
Vom 21. bis 26. Juni waren 14 Mitglieder der Akademie 55+ auf dem Neckarradweg unterwegs. Adele Daily hatte die Tour perfekt vorbereitet und führte uns 10 Frauen und 4 Männer an 6 Tagen von Tübingen nach Heidelberg. Erleichtert wurde die Tour dadurch, dass das Unternehmen Radweg-Reisen den Gepäcktransport und die Buchung der Etappenhotels übernommen hatte.
Auf den Spuren der Brüder Grimm
Aka-Ausflug nach Kassel zum multimedialen Erlebnismuseum „Grimmwelt“ auf dem Weinberg
Die vor etwa 200 Jahren erschienenen Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, heute UNESCO-Dokumentenerbe, sind nach der Bibel das am meisten verbreitete deutsche Buch. Mit diesem Pfund kann die Stadt Kassel jetzt wuchern.
Ein Park voller Überraschungen
Göttertheater, Moschee, Merkurtempel und „Ende der Welt“: Lustwandeln mit Helmut Linke durch den Schlossgarten Schwetzingen
Nicht ohne Neid bezeichnete der Alte Fritz den Kurfürsten von der Pfalz und von Bayern Carl Theodor (1724 – 1799) als „Glücksschwein“. Denn durch Erbschaften waren diesem Ländereien und Besitztümer zugefallen, die sich andere Herrscher erst in Kriegen blutig erobern mussten.