Akademie 55plus Darmstadt - Berichte 2019
Von einem der sich aufmachte Alaska zu erkunden
In seinem sehr unterhaltsamen Vortrag mit vielen wunderschönen Bildern schilderte uns Dietmar Thiesies seine Erfahrungen auf der 3000 km langen Reise durch Alaska. Die sommerliche Durchschnittstemperatur von 27°C überraschte die meisten Zuhörer genauso wie die Tatsache, dass die Hauptstadt von Alaska Juneau heißt, nicht wie die allgemein angenommen Anchorage. Alaska hat heute ungefähr 800.000 Einwohner auf einer Fläche von ca.1.717.000 km².
Strategien für dauerhafte Gewichtsreduktion
Die Biologin Dr. Christa Burger kann sehr authentisch zu diesem Thema sprechen, da sie ihren langfristigen Selbstversuch mit verschiedenen modernen Methoden aufmerksam begleitet. Zur Selbstüberprüfung rät sie zum Body-Mass-Index (BMI, Regel: Gewicht in kg/Körpergröße im Quadrat). Die Ursache für die Neigung des Körpers, Reserven anzulegen, sieht Frau Burger in der Menschheitsgeschichte. Es wurde oft gehungert; nicht jede Jagd erbrachte eine Beute.
Wie ein Syrer die Deutschen sieht
Aka im Gespräch: Vortragsveranstaltung mit Faisal Hamdo, Autor des Buches „Fern von Aleppo“
Wortungetüme wie Anpassungsqualifizierungsmaßnahme oder Steueridentifikationsnummer gehen Faisal Hamdo (30), geboren in Aleppo (Syrien), flotter über die Lippen als manchem Deutschen. Dabei wohnt der gefragte Buchautor, dessen Erstlingswerk „Fern von Aleppo – Wie ich als Syrer in Deutschland lebe“ 2018 erschienen ist, erst seit fünf Jahren in der Bundesrepublik. Der Dreißigjährige arbeitet als Physiotherapeut auf der neurochirurgischen Intensivstation der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf und ist dort sogar zum Teamchef aufgestiegen.
Die Chronisch-venöse Insuffizienz
Die Chronisch-venöse Insuffizienz ist ein Volksleiden, so Dr. Hanisch, Oberarzt am Agaplesion, Elisabethenstift. Jede 5. Frau und jeder 6. Mann in Deutschland ist davon betroffen.
Es handelt sich dabei nicht um eine lebensbedrohliche Erkrankung der oberflächlichen Beinvenen. Doch man sollte sie nicht einfach übergehen, da das unangenehme Folgen haben kann.
Zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels
Der 28. November war nicht ein zufälliger Veranstaltungstermin, sondern der 199. Geburtstag von Friedrich Engels, wie die Referentin Christiane Schuchard-Ficher eingangs versicherte. Die leibhaftige Großnichte des Fabrikantensohns aus Wuppertal-Barmen wählte diesen Termin bewusst aus, um ihr Publikum vor dem Jubiläumsjahr vorzeitig gut zu informieren. Friedrich Engels war das erste Kind von neun in der „Weberfamilie“, deren Ahnen schon einige Generationen als Teil der Barmer Textilindustrie bekannt waren.
Wo drückt der Schuh?
Ein Besuch im Offenbacher Ledermuseum
Wer kennt es nicht, das Bild des Malers Tischbein „Goethe in der römischen Campagna“, das dem Besucher der Frankfurter Schirn unter anderem deshalb irritiert: Der Dichterfürst trägt ganz eindeutig zwei linke Schuhe. Nun wurde das Rätsel um die verdrehten Goethe-Füße gelüftet, und zwar in Offenbach, genauer gesagt im dortigen Ledermuseum, wo die Direktorin des Hauses, Inez Florschütz durch die Ausstellung „STEP BY STEP - Schuh. Design im Wandel“ führte. Organisiert hatte den spannenden Ausflug in die Welt der Fußbekleidung Ingrid Scheffler für eine Aka-Gruppe, die – keine Überraschung - überwiegend aus weiblichen Schuhfans bestand.
Tomi Ungerer
Eine Hommage an einen „genialen Zeichner und Europäer“
Der Referent Helmut Linke begrüßte das Publikum im Vortragssaal mit „Auch Tomi Ungerer hätte sich über den guten Besuch gefreut.“ Freuen konnten sich auch die Zuhörenden über einen spannenden und humorvollen Vortrag mit zahllosen Beispielen von Ungerers vielfältiger Zeichenkunst. Es wurde viel gelacht an diesem Abend, an dem der im Februar dieses Jahres verstorbene Künstler gewürdigt wurde.
Tomi Ungerer, als Jean-Thomas Ungerer am 28. November 1931 in Straßburg geboren, verbrachte seine Kindheit in dem von den Deutschen annektierten Elsass und begann schon früh in seinen Zeichnungen mit seinem Protest. Hier wurden die Grundlagen für seinen Einsatz für Frieden und Freiheit gelegt.
Wer lenkt die Arche und wer fährt nur mit?
Das war die interessante Frage, die Dr. Christa Burger in ihrem Vortrag „Mikrobiom - Bakterien beeinflussen unsere Gesundheit“ beantwortete. Im voll besetzten Vortragssaal führte uns die promovierte Biologin ein in die Welt der Bakterien, Viren und Hefen, die das Mikrobiom in und auf unserem Körper bilden.
Osteoporose und Knochenbruch
Osteoporose, im Volksmund auch Knochenschwund genannt, ist eine weitverbreitete Krankheit. Wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unterschreitet, spricht man von Osteoporose. Insbesondere ältere Menschen und hier vornehmlich die Frauen sind von Osteoporose betroffen. Jede vierte Frau über 50 erkrankt an Osteoporose, so der Referent Dr. Thomas Schreyer, Chefarzt der Unfallchirurgie und Alterstraumatologie am Agaplesion Elisabethenstift in Darmstadt.
Tinas Kiosk mit Arno-Schmidt-Porträt
Aka-Arbeitskreis „Kunstprojekte im öffentlichen Raum“ gestaltet das Trafo-Häuschen in der Inselstraße
Vier Fotos erzählen diese Geschichte besser, als Worte es könnten. Sie zeigen das Trafo-Häuschen an der Inselstraße vor und nach seiner Verschönerung durch Mitglieder des Aka-Arbeitskreises „Kunstprojekte im öffentlichen Raum“, der von Klaus Philipp geleitet wird.
Ein Jurist lässt morden
Petra Neumann-Prystaj im Gespräch mit Ralf Köbler
Er ist Landgerichtspräsident und Datterichfan. Er liebt Krimis. Und er schreibt selbst welche.
Ralf Köbler hat bisher 7 Kriminalromane veröffentlicht. Man erkennt sie schon am Format -„quadratisch, praktisch, gut“. Alle spielen im Darmstädter Datterich-Milieu und immer spielt die Stadtkirche eine Rolle.
Die Sprüche sind es vor allem, die ihm am Datterich gefallen: „Wie is doch die Nadur im Allgemeine so schee!“ (Kapitel6/5.Scene)
30 Jahre nach der Wende
Die DDR ist inzwischen bereits Geschichte. In diesen Tagen wird überall an den Mauerfall und die Wende erinnert, so auch bei der Aka. Aus Sicht eines Zeitzeugen berichtet der Referent Karl-Heinz Köhler über die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.
Zunächst schildert er seine Flucht aus der DDR als Schüler, mit seinen Eltern 1951. Das war keine spektakuläre Flucht, noch ging es über die freie Grenze.
Hessische Tapas im ältesten Restaurant Darmstadts
Der Wirt der Bockshaut, Reiner Heiß, begrüßte die wissbegierigen Akaler/-innen in der ausgebuchten Datterich Stubb (früher Tresorraum) und schwätzte über die Entwicklung Darmstadts. Viele waren der Aufforderung der Kursleiterin Friedel Lausberg gefolgt, mit ihr einen trüben, regnerischen Novembertag bei hessischen Tapas zu verbringen und es wurde ein überaus vergnüglicher und lehrreicher Abend.
Von der engagierten Christin zur Terroristin
Barbara Wilderotter stellte uns den Lebensweg von Ulrike Meinhof vor.
Ulrike Marie Meinhof wurde 1934 in Oldenburg geboren und wuchs in einer evangelischen Familie auf. Vater Werner, Kunsthistoriker mit NSDAP Vergangenheit, starb schon 1940. Auch Mutter Ingeborg verlor sie früh. Mit ihrer Schwester Wienke wuchs sie nach dem Tod der Mutter 1949 bei der befreundeten Professorin Renate Riemeck in Oldenburg auf. Im katholischen Mädchengymnasium war sie eine pflichtbewusste und gute Schülerin. Nach dem Abitur begann sie in Marburg ein Studium der Pädagogik, Germanistik und Psychologie.
Zwischen Genie und Wahnsinn
Vincent van Gogh: In einem Lichtbildervortrag bei der Aka stellte Helmut Linke den Maler und dessen Leben vor
Der Mann mit dem roten Bart und dem strengen Blick ist in Zeitungen und im Fernsehen allgegenwärtig. Vincent van Gogh (1853 – 1890), als Künstler und Mensch zu Lebzeiten erfolglos, jetzt als „Vater der Moderne“ gepriesen, erlebt gerade einen durch die neue Ausstellung im Städel befeuerten Hype.
Mit der für ihn so typischen Gründlichkeit hat sich Helmut Linke, Fachbereichsleiter Kunst bei der Aka, mit dem niederländischen Maler und seiner Vita beschäftigt und näherte sich „subtil und behutsam“ einem Menschen, der stets zwischen Genie und Wahnsinn schwankte.
Die Poesie der stillen Motive
Uraufführung bei der Aka: Klaus Philipp stellte eine Auswahl seiner faszinierenden digital bearbeiteten Naturfotos vor
Natur und Kunst sind stets Klaus Philipps Lehrmeister gewesen. Der frühere Kunstlehrer und Leiter des Aka-Arbeitskreises „Kunstprojekte im öffentlichen Raum“ erfüllte ein Versprechen, das er bei einer früheren Aka-Veranstaltung gegeben hatte: Er zeigte auf Publikumswunsch weitere eindrucksvolle Beispiele aus dem Zauberkasten seiner digitalen Fotobearbeitungen. Fast alle Bilder waren „Uraufführungen“, die er auf der Festplatte gespeichert hat.
Stadionführung in Frankfurt
Für unsere Gruppe der Aka55plus hatte Dieter Friedrich eine Führung in der Commerzbank Arena gebucht. Der sehr kompetente Führer begann mit der langen Geschichte des Stadions. Für Frankfurter ist es immer noch das „Waldstadion“, welches 1925 im Frankfurter Stadtwald eröffnet und in den Folgejahren mehrfach umgebaut und modernisiert wurde.
Alpenüberquerung
Im Oktober 2018, während einer Odenwaldwanderung, schlug Erwin Fendrich vor, mit der Aka die Alpen zu überqueren. Schnell wurde aus der Idee Realität. Bis Anfang Dezember 2018 buchten fünf Frauen und sechs Männer dieses Abenteuer.
Ab Juli 2019 wurde im 14-tägigen Rhythmus ein Wandertraining für die Alpenüberquerer durchgeführt.
Steinau an der Straße
Der Tag begann mit Frühgymnastik am Darmstädter Bahnhof. Treppab, treppauf, treppab, das bot die Bahn der Aka-Gruppe. Der Tagesausflug nach Steinau war bestens vorbereitet, wie man es von der Kursleiterin Ingrid Scheffler kennt.
Der Zusatz „an der Straße“ bezieht sich auf die Via Regia, die alte Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig, und dient der Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten.
Lieblingsrolle: Der Fuchs im Hackebackewald
Schauspieler Aart Veder bei „Aka im Gespräch“
Im Vorteil waren geborene Heiner an diesem Abend allemal,denn bei jedem Darmstädter Schauspielernamen der letzten 40 Jahre erhob sich ein beifälliges Gemurmel. Mit der Einladung von Aart Veder hatte Aka-Moderatorin Petra Neumann-Prystaj einen Volltreffer gelandet.Und als Aart Veder auch noch zur Gitarre griff und ein Bänkellied sang, gab es riesigen Applaus im proppenvollen Literaturhaus – immer wieder.