brauerei638 private Brauereien haben sich deutschlandweit zu einem Einkaufsring zusammengeschlossen, um konkurrenzfähig auf dem Markt zu bleiben, der ansonsten von wenigen Großbrauereien beherrscht wird.

12 Sorten Bier produziert die alteingesessene Darmstädter Privatbrauerei, das erfuhren staunend die 30 Aka-Mitglieder, die sich am späten Nachmittag des 11. April zu einer Brauereibesichtigung zusammengefunden hatten.

Und abgefüllt werden in der Darmstädter Brauerei gar rund 100 Sorten. Diese werden angeliefert von Brauereien, die über keine Abfüllanlage für Bügelflaschen verfügen. Darmstädter Bier kommt nur in solchen Flaschen oder in Fässern auf den Markt.

 

Dass es in den Räumen, in denen Bier gebraut wird nicht nach solchem riecht – wie eine Teilnehmerin feststellte – liegt darin, dass sich der gesamte Prozess in geschlossenen Kesseln abspielt. Die traditionellen Kupferkessel wurden durch Edelstahlkessel ersetzt, die preiswerter und besser zu reinigen sind.

Wasser, Malz. Hopfen und Gerste sind die einzigen Zutaten, die dem Braumeister zur Verfügung stehen, um die oben erwähnten 12 Sorten Bier zu brauen. Das Wasser aus dem brauereieigenen Brunnen ist frei von Nitrit, Nitrat und Pestiziden und daher gut zum Bierbrauen geeignet. Je nach Biersorte wird Weizen- oder Gerstenmalz verwendet.

Herr Erbe von der Darmstädter Brauerei führte die Gruppe in die einzelnen Räume, in denen in großen Kesseln die verschiedenen Stufen des Brauprozesses erfolgen und schilderte anschaulich, wie aus geschrotetem Malz und Wasser die Maische entsteht und sich die Stammwürze herausbildet, die für den Alkoholgehalt des Bieres verantwortlich ist. In der Sudpfanne wird die Würze unter Beigabe von Hopfen gekocht. Hopfen steuert Geschmack und Haltbarkeit des Bieres. Und zuletzt, nach dem Abkühlen, wird durch Zusetzen von Hefe der Gärprozess angestoßen, der je nach Biersorte zwischen 4 (Weizenbier) und 8 Tagen dauert. Naturtrübes Bier kann dann abgefüllt werden, die anderen Sorten werden mittels eines Zellulosefilters von Heferückständen gereinigt.

7.500 Flaschen können in einer Stunde die Abfüllstraße für Bügelflaschen durchlaufen. Ein faszinierender Anblick: Vom vollautomatischen Einzug des ungespülten Leergutes bis zum Stapeln der frischgefüllten Bierkästen auf Paletten ein vollautomatischer Prozess. Aufgabe der wenigen Beschäftigten in diesem Raum ist Kontrolle und Sicherstellung des Ablaufs. Hier roch es dann auch endlich nach Bier, das beim Füllen in kleinen Mengen aus den Flaschen schäumt.

Zum Abschluss der Veranstaltung gabs eine zünftige Mahlzeit – mit Bier natürlich. Frisch gezapft oder (je nach Sorte) aus der Flasche. Die Stimmung war ausgezeichnet!

marwen