170 darmbachDie hohe Zeit des Darmbachs muss noch kommen. Seine Bedeutung für die Stadt ist bei einer ganzheitlichen Betrachtung des ‚Gewässers Darmbach’ so eindeutig positiv, dass nur schwere Defizite im Wissen der Bevölkerung und - leider auch bei den Kommunalpolitikern vorliegen müssen. Das ist jedenfalls der Standpunkt der wissenschaftlichen Fachleute, ...  die sich 2009 zu dem Verein „ Darmbach e.V.“ zusammen geschlossen haben, so Reiner Wackermann bei seinem Vortrag bei der Aka 55plus am 15. Mai 2012. Die Vereinsgründung geschah, um die Ergebnisse der Agenda-Gruppe und des Darmbach-Beirates zu sichern und zu dokumentieren. Diese Gremien beendeten ihre engagierte Arbeit, nachdem die Mehrheit der Stadtverordneten-Versammlung 2009 eine Weiterarbeit an der Freilegung des Gewässers abgelehnt hat. Über die Hintergründe dieses Beschlusses gibt es von Vereinsseite nur Mutmaßungen; offiziell werden Kostengründe genannt.

Da ab 2011 die Stadtverordneten –Versammlung eine grüne Mehrheit aufweist, sollte das Thema mit einer Chance für die Weiterarbeit erneut vielerorts wieder aufgenommen werden.

Der Komplexität der Zusammenhänge wegen, folgt an dieser Stelle nur eine skizzenhafte Wiedergabe der Hauptthesen.

 - Ausgehend vom Rio-Gipfel `92 der Lokalen Agenda ist eine Fortführung der Freilegungsarbeiten der Stadt geboten. Die jetzt auf Eis liegenden Planungen aus den Jahren 2001 bis 2008 sollten genutzt werden. Auch das Stadtklima würde davon profitieren. Vor allem würden unvollendete Projekte wie die Rinne vor dem Darmstadtium sich nicht länger nachteilig auswirken. Das Stadtbild würde auf der Lichtwiese, am Vivarium, im Botanischen Garten, an der Rudolf-Müller-Anlage sowie in der Stadtmitte an Qualität und Attraktivität gewinnen. Es gibt sehr gelungene Lösungen, wie man kleine Wasserläufe durch Städte reizvoll gestalten kann in Freiburg, Zürich und Villingen-Schwenningen. 

- Der finanzielle Nutzen liegt auf der Hand: der städtische Haushalt könnte jährlich um ca. 3 Mill. entlastet werden. Herr Schellenberg weiß das. Alleine durch den Wegfall der jährlichen Entleerung und Befüllung des Teiches im Herrngarten würden 30.000 Euro gespart. Der Verein rechnet vor: Da die Abwasserbeseitigung hohe Fixkosten hat, muss bei Wegfall der Einleitegebühr für den Darmbach der Betrag zum größten Teil von den restlichen Gebührenzahlern (darunter die privaten Haushalte) erbracht werden. Der Betrag wird mit ca.10 Euro pro Bürger und Jahr geschätzt.

Wenn die neue Stadtregierung sich für das Thema Darmbach öffnet und sogar die Zuflüsse sowie den Meiereibach in das Projekt einschließt, ist die hohe Zeit des Darmbachs in der Zukunft denkbar. Wünschbar ist sie schon heute.
wsw