- nur ein Archiv der Firma E. Merck? 

Fragen wir zuerst Wikipedia: Ein Archiv (lat. Archium aus griech. Archeíon) ist ein Institut, bzw. eine Organisationseinheit, in der Archivgut zeitlich unbegrenzt aufbewahrt, benutzbar gemacht und erhalten wird. Weitere Gedächtnisinstitutionen sind Bibliotheken, Dokumentationsstellen und Museen. Die Erhaltung und Nutzbarmachung der Informationen stellt vor allem die Archive vor größer werdende Herausforderungen, insbesondere, da immer mehr ...

Unterlagen nur noch digital existieren. Ein Museum (von lat. museum, griech. mouseíon ) war ursprünglich ein „Ort für gelehrte Beschäftigung“, wurde im 17. Jhd. der Name für Ausstellungsgebäude (Kunst-, Altertums-, Wissenschaftssammlungen usw.).

Und was bitte ist CORPORATE HISTORY? Flott gesagt: Die zusammengefasste Geschichte der Firma Merck, Archiv und Museum zugleich!

Die CH-Mitarbeiterin, Frau Glock, führte am 11. Oktober eine kleine, sehr interessierte Gruppe, von denen einige ehemalige „Merck’ser“ waren, zunächst zum alten Grabstein von Johann Franz Merck (1687 – 1741), auf dem bereits das „Kamillemännchen“ eingemeißelt ist. Auch eine kleine Statue in der Nähe weist auf ein altes Markenzeichen hin. Im Untergeschoss des Gebäudes A 321 konnten wir uns davon überzeugen, dass CORPORATE HISTORY den Anforderungen von Archiv und Museum entspricht. Wir sahen unter vielem anderen:

  • eine alte Apothekentheke
  • zwei riesige, frei stehende Glasvitrinen, gefüllt mit unzähligen Gläschen und Packungen, alles Produkte der Firma
  • alte Gerätschaften, sichtbar vielfach benutzt
  • Dokumentationen der Arbeit des Firmengründers Heinrich Emanuel Merck
  • Essgeschirr und Fotos aus der firmeneigenen Kantine. (Erinnern Sie sich noch an die geteilten Teller? Als Kind träumte ich davon, so einen zu besitzen. Ich bekam ihn nie!).

Frau Glock verband die Beschreibung der Exponate durch historische Betrachtungen, erwähnte die nicht unbeträchtlichen Sozialleistungen der Firma, wie z.B. Betriebsrente, Kita, hauseigene Kantine usw. Der Betrieb unterhält sogar ein bekanntes Orchester: Philharmonie Merck.

Bis lange nach dem 2. Weltkrieg war es üblich, dass bis zu 5 Generationen einer Familie hintereinander Arbeitskräfte stellten. „Wir sind Merck’ser“! Fragen Sie eingesessene Darmstädter, jeder kennt mindestens einen Mitarbeiter dieser weltweit operierenden Firma.

Zuletzt versammelten sich alle am riesigen runden Tisch, um spezielle Fragen zu stellen, ein Gläschen Sekt oder Orangensaft zu trinken und knusprigen Keksen den Garaus zu machen.

Wir bedanken uns bei CORPORATE HISTORY; besonders bei Frau Glock, für diese interessanten Stunden.

Text: md / Foto: Wolfgang Zimmermann