Wenn jemand tiefer in sein Bewusstsein einsteigen will und mehr über sein Ich erfahren möchte, braucht er nicht unbedingt Philosophie oder Psychologie zu studieren. Horst Burmehl hat als Ingeneuer (!) beachtenswerte Erfahrungen gemacht, die er als Impulse sehr authentisch und wahrhaftig weiterzugeben im Stande ist. Er betont, dass der Verstand nicht alles erfassen kann, was bei der Frage nach dem Ich wichtig ist, sondern auch die Stimme des Herzens hörbar werden muss. Er klopft die materielle, die ...

naturwissenschaftliche und die kirchen-religiöse Seite auf der Suche nach dem Sinn und der Zufriedenheit des Lebens ab und kommt zu der Erkenntnis, dass es für jeden einen Weg nach innen gibt. ‚Stille werden’ war sein Schlüssel zu neuen Erkenntnissen. Es gelte, das ständig arbeitende und uns Sorgen machende Ego (dies ich hätte, ich wüsste, ich wollte gern etwas) auf Zeit abzuschalten. Dann kann eine Leere, die Stille oder das Nichts in uns Raum bekommen. Mit der Hilfe des Atems zu einer erhöhten Achtsamkeit zu gelangen, macht frei von Belastungen für ein Gefühl des Friedens, der Liebe und eines glückhaften Gleichgewichts.

Bevor seine Ausführungen über das erlebbare Vertrauen zum Kosmos ins Nebulöse abrutschen konnten, berichtete Burmehl am 31. Oktober von der Selbstheilung seiner beim Tennisspiel überlasteten Knie über den Weg tief empfundener Demut. Ich und Körper sind nicht getrennt; durch eine neue Form des Bewusstseins können wir sie besser verstehen. Kritisch merkt er an, dass wir dazu erzogen sind, den Ärzten und den Apparaten mehr Vertrauen zu schenken, als der liebevollen Zuwendung zum eigenen Körper. Das Leben mit dieser Liebesfähigkeit ist immer da; wir hindern uns durch tausend Oberflächlichkeiten selbst daran, das Leben zu beobachten und zur Ruhe zu bringen. Was dabei am meisten stört ist das Ego. Das Ego animiert uns ständig, alles selbst machen zu sollen, zu regeln und uns zu sorgen. Dieses dominierende Ich zurückzustellen ist aber die Voraussetzung, um Gefühle wie Friede und Gehaltensein als Teile eines neuen Bewusstseins zu praktizieren.

Mit gut nachvollziehbaren Beispielen aus den Bereichen Partnerschaft und Naturwissenschaft gelang es dem Referenten, durch die Weitergabe seiner Erfahrungen, die sein Bewusstsein im Alltag verändert haben, einen starken Impuls für ernsthaft Interessierte zu vermitteln.
wsw