Gemüseberge und Teeschachteln häuften sich in der gut ausgestatteten Küche des OWK-Wanderheims in Knoden im Odenwald, wo 13 AKA Mitglieder eine einwöchige gemeinsame Fastenwanderkur verlebten.
Mittags und abends stand jeweils ein Teller klare Gemüsebrühe auf dem Speiseplan, ansonsten Tee, Wasser und Säfte. Diese Stärkungen mussten wir uns allerdings hart erarbeiten: Das tägliche Wanderpensum lag zwischen 14 und 16 km.
Es kam durchaus vor, dass man sich fragte, warum man sich das antut. Die Kälte kostete Energie und das Wandern im Schnee war zwar wunderschön, aber auch sehr anstrengend. Kann man das denn leisten ohne Nahrungszufuhr?
Man kann es und fühlt sich erstaunlicherweise sehr gut dabei!
Günter Helm und Adele Daily führten uns durch die herrliche und meist sonnige Winterlandschaft. So erlebten wir Gadernheim und Schlierbach, erklommen den Krehberg und umrundeten den Knodener Kopf. Wir stiegen ab nach Schannenbach und wieder auf. Wir genossen den herrlichen Rundblick von der Lindenfelser Burgruine und waren betroffen vom Schicksal der Zwangsarbeiter, die auf dem Kriegsgräberfriedhof über Brandau ihre letzte Ruhe fanden.
Natürlich besuchten wir wieder den Hofladen-Röder in Oberhambach. Das frisch gebackene Brot kam gerade aus dem Backofen, ebenso duftender Streuselkuchen und Kaffeestückchen. Ein Wespenschwarm wäre hemmungslos darüber hergefallen. Beherrscht und diszipliniert kauften wir Brot, Kuchen, Äpfel und Dosenwurst und bewahrten alles - weit von unseren Geruchsorganen entfernt - für die Heimreise auf.
Mit entlastetem Verdauungstrakt und um ca. 3 kg leichter verließen wir zufrieden und gut gelaunt unser gastliches Haus - voller Vorfreude auf die Genüsse, die wir solange entbehren mussten.
Last but not least freuen wir uns auf unser nächstes Fastenwandern.
Gertraud Säemann