Im Aka-Programm war die Ayurveda-Einführung zweiteilig angekündigt: einen Theorieteil “Ayurveda und die Generation 60+“ und einen Workshop mit dem Schwerpunkt Ernährung.
Mit Ayus( = Leben) und Veda( = Wissen) ist die fünftausend Jahre alte aus Indien stammende Gesundheitslehre plausibel bezeichnet, denn neben den philosophisch begründeten Prinzipien zählt das über Jahrtausende gesammelte Erfahrungswissen.

Die Hauptwirkrichtung ist, das Leben gesünder, natürlicher und freudvoller zu gestalten bevor Krankheiten auftreten, also präventiv. Damit ist ein Unterschied zur westlichen Medizin bereits angedeutet und die Kursleiterin Beatrice Cramer bot eine Fülle von Anregungen, die tägliche Routine unseres Lebens zu überdenken und sich ggf. schrittweise einer anderen „Lebenskunst“ zuzuwenden.

Zunächst galt es, die 3 Doshas, nämlich Vata, Pitta u. Kapha (Konstitutiontypen) zu erkennen, die mit den 5 Elementen unterschiedlich harmonieren. Viele unserer Gewohnheiten, die gegen vedische Regeln verstoßen, führen früher oder später zu Unwohlsein oder Krankheiten. Im Kurs wurden viele wohl bekannte Beispiele erörtert und gleichzeitig auf Veränderungen im Alter hingewiesen. Zum Beispiel glauben ältere Menschen ein Recht auf spätes Zubettgehen und Aufstehen zu haben, ohne zu beachten, dass sie dabei gegen den - auch außerhalb der vedischen Empfehlung gültigen – Biorhythmus verstoßen. Als häufig vorkommende Unverträglichkeiten bei der Ernährung wurden diskutiert bzw. empfohlen: Keine kalten Getränke zu fettem Essen; die Hauptmahlzeit soll zu Mittag erfolgen. Ruhe, liebe Menschen, eine friedvolle Atmosphäre, dankbares Innehalten und kein Stress bilden einen guten Rahmen beim Essen. Kleine Mengen, leichte gekochte Speisen zum Abend werden sehr empfohlen, denn Unverdautes ist die Wurzel vieler chronischer Krankheiten! Warmes, ggf. abgekochtes, Leitungswasser ist als Getränk unbedenklich. Eine wichtige vedische Regel lautet bei der Magenfüllung etwa ein Viertel freizulassen; auch kurze Fastenzeiten (z. B. 1 Tag nur Flüssiges) passen gut zu Ayurveda. Bedenkenswert ist stets, dass auch Verdauungskräfte im Alter abnehmen und Selbstbeherrschung bei allen Mahlzeiten das Wohlbefinden erhöht. Selbstbeeinflussung ist trainierbar. Viel Zeit bekamen im Workshop die Herstellung des Ghee und eine Gewürzübersicht.

Auf Umsetzungsprobleme bei Älteren angesprochen, rät Frau Cramer, sich langsam, Schritt für Schritt mit den neuen Denkmustern anzufreunden und auf die Bekömmlichkeit zu achten.

wsw