Dem Moment Dauer geben

Eröffnung der Ausstellung mit Fotos von Bruno Klohe im Aka-Vortragsraum

Bitte ein paar Schritte von der Wand zurücktreten - und Bruno Klohes Fotos  auf sich wirken lassen. Das empfahl die Aka-Vorsitzende Ulrike Poppensieker am Freitag (19.) allen Besuchern, die zur Vernissage in den Vortragsraum in der Heidelberger Straße 89 gekommen waren.  Klohes klar gegliederte, menschenleere Bilder strahlen Ruhe aus – wie die Bank vor dem Holzzaun oder die grasende Kuh vor vernebelter Landschaft - , aber sie führen auch in die Irre...

Näheres Hinsehen lohnt sich. Denn der orangefarbene Kürbis vor der signalroten Hütte ist in Wirklichkeit eine Boje, und die vielen grünen Köpfe, die an eine Versammlung erinnern, entpuppen sich als Kapseln von Mohnblumen. 

In seiner Laudatio erklärte Dieter Heymann, sein Freund Bruno Klohe strebe mit seinen Bildern an, „dem Moment Dauer zu geben“ – dies ist auch der Titel der Ausstellung. Für Klohe seien Fotografien ein Gegenentwurf zur Schnelllebigkeit dieser Zeit. Und es sei ja auch ein alter Menschheitstraum, den Augenblick, den Atemzug oder einen glücklichen Moment für immer festzuhalten und zeitlos zu machen. „Fotografen sind Geschichtenerzähler, und jedes Bild hat seine eigene Geschichte“, sagte Heymann. Klohe zeige, dass man kein großartiges Motiv für ein großartiges Bild brauche. Er müsse nicht einmal weit reisen, um Motive zu finden, „sie laufen ihm über den Weg“.

Das Fotografieren sei für den 1955 geborenen fotografischen Autodidakten eine Art Entspannung, meint Heymann. Stilistisch könnten seine Bilder nicht eingeordnet werden. Sie seien „ das Ergebnis eines virtuosen Forschers in der Welt der Fotografie und auf der Suche nach stets Neuem. So wie ich Bruno Klohe auch sonst kenne“.

Alle ausgestellten Werke, die noch bis Ende des Semesters im Vortragsraum zu sehen sind,  können käuflich erworben werden.

pep