Das Ziel der Sehnsucht aller Filmstars sieht in Wirklichkeit ziemlich unspektakulär aus. Zu sehen ist es im frisch gestylten Filmmuseum am Frankfurter Mainufer. Die Rede ist vom berühmten „Oscar“, vornehmer „Academy Award“, der jedes Jahr im März den Blutdruck der Hollywoodgrößen in die Höhe treibt. Diesen hier hat Maximilian Schell dem Museum als Leihgabe vermacht. Er selbst hatte ihn 1961 als bester Hauptdarsteller im Film „Das Urteil von Nürnberg“ bekommen.
Es gibt auch sonst viel zu sehen und zu staunen im Haus am Museumsufer, und deshalb bot Filmprofi Werner Nüsseler eine Fahrt nach „Mainhattan“ an. Für Cineasten ist die historische Villa im neuen Glanz ein wahres Mekka. Man sollte sich viel Zeit nehmen, um wenigstens einen Bruchteil der cineastischen Schätze zu bestaunen. Eine Führung kann da nur einen allerersten Eindruck vermitteln. Die Dauerausstellung ist in zwei Teile gegliedert. . Der erste Teil befasst sich mit unter dem Titel „Filmisches Sehen“ mit der historischen Entwicklung visueller Medien. Dabei gibt es überraschende Einblicke in die Technik und Apparate aus der allerersten filmischen Pionierzeit. Themen sind Schaulust, Bewegung, Aufnahme, Projektion, Laufbild und Kino, die mit Hilfe von vielen Modellen und Projektionen verdeutlicht werden. Guckkästen, Kaleidoskope, Zerrbilder, Wundertrommel, Camera Obscura, Laterna Magica und Laufbilder: Wer sich einen guten Überblick verschaffen will, darf überall mal reinschauen, dran drehen und alles Mögliche ausprobieren.
Im zweiten Stock geht es um filmisches Erzählen. Hier sind Bild, Ton, Montage und Schauspiel die zentralen Gestaltungsmittel. An zahlreichen Beispielen wird gezeigt, wie der Film seine Wirkung erzielt. Viele großformatige Projektionswände laden zum Verweilen ein, denn hier gibt es Ausschnitte aus vielen Filmklassikern zu sehen – vom Stummfilm bis zum Blockbuster. Parallel auf vier Leinwänden laufen unterschiedliche Filmszenen ab – ein Kinogenuss ganz ungewöhnlicher Art.
Fazit: Wir konnten mal reinschnuppern und einen kleinen Eindruck davon bekommen, was sich so alles entwickelt hat in den letzten Jahrhunderten. Werner Nüsseler wird hoffentlich weiter am Ball bleiben und – auf vielfachen Wunsch vielleicht mit einer eigenen Führung – seine Begeisterung und sein profundes Wissen an die Aka-Filmfans weitergeben.
hb