Zu sehenswerten Bauten, Ausstellungen und Grünflächen der Stadt Aschaffenburg führte der jüngste Tagesausflug der AKA. Die Mittagspause im „Schlappeseppel“ war die passende fränkische Erholung von dieser bunten und anregenden Mischung aus Architektur, Gemälden und Landschaftspark.

Eines der wenigen komplett erhaltenen Renaissanceschlösser Deutschlands beherrscht den Mainbogen bei Aschaffenburg, die Johannisburg.

Die Buntsandstein-Fassade leuchtet besonders an einem sonnigen Tag wie dem am Ausflugstag. Struktur und vielfaltige Abwechslung für das Auge bieten die Fenster- und Giebel-Hervorhebungen, nicht zu vergessen die majestätischen 4 Ecktürme plus Wehrturm mit Balkonbrüstungen, getragen von Fratzenköpfen.

Auf ganz andere Art glänzt das in der Nähe postierte Pompejanum. Ludwig I. von Bayern ließ es erbauen, angesichts des traurigen Verfalls der damaligen pompejanischen Ausgrabungen. Der von außen fast fensterlose kubische Bau erweist sich im Innern als der prachtvoll bunte originalgetreue Nachbau einer römischen Villa von vor 2000 Jahren. Im 2. Weltkrieg zerstört erstrahlt es nun nach Jahrzehnten der Restauration wieder in früherem Glanz. Die einstündige Freizeit gab der Reisegruppe Gelegenheit zu mannigfaltigen eigenen Entdeckungen und zum Eintauchen in die römische Wohnkultur der gehobenen Art.

Erfrischung und Abwechslung bot der anschließende Besuch des örtlichen Wochenmarktes vor dem Schloss, der mit seiner Größe und Vielfalt (vor allem an Blumen) überraschte.

Die (ehemalige) Jesuitenkirche - jetzt Kunsthalle - zeigt seit neuestem Bilder von Frank Brabant, einem Sammler zeitgenössischer Gemäldekunst. Die Tagesausflügler sahen sich mit Bildern und Zeichnungen der Jahre 1900 - 1940 konfrontiert, darunter bekannte Namen wie Kirchner, Jawlensky und Macke. Nicht jedes Bild muss allen gefallen, aber unter den präsentierten expressionistischen und naturalistischen Werken gab es für jeden Betrachter mehrere Favoriten. Beeindruckt haben die Bilder die den Zeitgeist vor und nach dem 1.Weltkrieg widerspiegelten.

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In Bierlaune und fränkisch gestärkt ging es nach der Mittagspause in den Schlossgarten Schönbusch. Hier war der Kursleiter Helmut Linke in seinem Element, ist er doch von Hause aus Landschaftsarchitekt. In diesem weitläufigen Landschaftspark - immerhin der größte von Bayern - konnte Linke gekonnt vermitteln, was ihn so wertvoll und ansprechend macht.

In England erfunden, wurde der sog. „englische Garten“, d.h. eine künstliche „ideale Landschaft“ in Europa gerne nachgeahmt (s. München oder den Herrngarten in Darmstadt). Der Schwetzinger Hofgärtner Sckell ist für Form und Gestaltung Schönbrunns verantwortlich. Neben Wald- und Wiesenflächen und geschwungener Wegführung gehören natürlich Aussichtspunkte (Turm, Rote Brücke), Lustbarkeiten (Kurfürstlicher Pavillon, Tanzsaal, Irrgarten u.a.) und überraschende Ausblicke dazu. Wasser darf natürlich nicht fehlen; wenn kein naturgegebener Zufluss vorhanden ist, muss es - wie hier - eben per Kanal herbeigeführt werden. Was im Barockgarten der unverzichtbare Springbrunnen, ist im englischen Garten die (künstliche) Seenanlage. Von Anfang an war der Park der Öffentlichkeit zugänglich; so vergnügten sich aktuell neben den Darmstädter Touris auch Ascheberger Mütter mit ihren Kindern, Jogger und Spaziergänger.

Text und Galeriebilder: kpr

Werner Nüsseler hat einen Videofilm über den Ausflug gedreht, aufgeteilt in 3 Kapitel, die wie folgt auf YOU TUBE zu finden sind:

2013-10-02 Aschaffenburg 1 = http://www.youtube.com/watch?v=RoJiAcs5-Mw
2013-10-02 Aschaffenburg 2 = http://www.youtube.com/watch?v=ELUn02mzdqc
2013-10-02 Aschaffenburg 3 = http://www.youtube.com/watch?v=2pV9t0_4Hu8

Wer eine DVD haben möchte, kann sie bei Werner Nüsseler direkt bestellen.