Seit zweieinhalb Jahren herrscht Bürgerkrieg in Syrien. Der Aufstand gegen Assad hat bisher über 120.000 Todesopfer gefordert, darunter sind 8.000 Kinder. Mehr als 2 Millionen Syrer sind aus dem Land geflohen, die doppelte Menge an Syrern befindet sich auf der Binnenflucht. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist gigantisch hoch. Da die medizinische Versorgung in dem gequälten Land weitgehend zusammengebrochen ist, hofft man aus Hilfe aus dem Ausland.
Abdulhamid Al Jasem, geboren in Aleppo, inzwischen selbständiger Physiotherapeut in Darmstadt mit deutscher Staatsangehörigkeit, ist tätig geworden. Zusammen mit Landsleuten und Deutschen gründete er den Deutsch-Syrischen Verein zur Förderung der Freiheiten und Menschenrechte e.V.
Auf einer Veranstaltung der Aka berichtete er den 40 Zuhörern über die Arbeit des Vereins. Moderiert wurde der Abend von Jürgen Sotscheck. Die Mitglieder des Vereins wollen die Menschen in Syrien in ihrem Einsatz für Freiheit und Demokratie unterstützen. Sie wollen in Deutschland darüber aufklären, wie die Menschenrechte der Syrer mit Füßen getreten werden, wie Systemkritiker inhaftiert, gefoltert und ermordet werden. Dabei konzentriert sich der Verein auf humanitäre und medizinische. Hilfe . Um Schwerverletzte vor Ort zu behandeln, werden regelmäßig Medikamente und Impfstoffe nach Syrien gebracht.
Wichtig sind für den Verein Politiker wie Oberbürgermeister Jochen Partsch und SPD-Politikerin Uta Zapf (Frankfurt), die tatkräftig für diese Projekte werben und auf allen politischen Ebenen dafür sorgen, dass den Opfern des Bürgerkrieges geholfen werden kann. Viele Firmen hätten Sachspenden abgegeben, sagt Al Jasem, zum Beispiel Kernspin- und Beatmungsgeräte. Gelagert seien diese in Nordrhein-Westfalen und in Mühltal bei einem Facharzt, der ebenfalls zum Vereinsvorstand gehört. Mit LKWs werden sie dann von Freiwilligen nach Syrien in die Krankenhäuser gebracht.
Der Verein hat auch ein Reha-Zentrum gebaut, in dem Verletzte mit Prothesen versorgt werden. Dies muss alles unter strenger Geheimhaltung erfolgen, weil die Mitarbeiter der Klinik ständig in der Gefahr schweben, plötzlich festgenommen zu werden. Auf die Frage eines Zuhörers, ob seine Einsätze im Heimatland gefährlich seien, antwortete der Referent, ja, er riskiere sein Leben…
Von der Bundesrepublik wünscht er sich mehr humanitäre Hilfe. Wenn die geschundenen Menschen nicht unterstützt würden, kämen Leute, die niemand wollte. „Für Menschen in Not“, sagt er, „ist es egal, woher die Hilfe kommt.“ Zum Beispiel seien junge Mütter so traumatisiert, dass sie ihre Babys nicht mehr stillen können.“ Jeder Syrer wisse, dass sein Leben bedroht sei. Die weitaus meisten Syrer seien keine Anhänger extremistischer Gruppen. Sie seien jedoch gezwungen, aus Hilflosigkeit alle Hilfen anzunehmen, die ihnen geboten würden.
Wer spenden möchte, kann das unter folgenden Zielsetzungen tun:
- Stichwort Schwerverletzte: Syrische Bürgerkriegsopfer, die dort nicht ausreichend behandelt werden können, werden nach Deutschland geholt und in Krankenhäusern operiert.
- Stichwort Tetanusimpfstoff: Deutsche Ärzte riskieren ihr Leben, um in Syrien verwundeten Bürgern helfen zu können. Inzwischen sind die Vorräte an Medikamenten fast aufgebraucht. Der Verein schickt Impfampullen nach Syrien.
- Stichwort Familienpatenschaften: Wenn Väter auf Demonstrationen ihr Leben verloren haben, sind die Angehörigen oft mittellos. Der Verein unterstützt diese Familien beim Unterhalt.
- Stichwort Lebensmittelversorgung: Ein Korb Lebensmittel für eine syrische Familie kostet pro Woche 50 Euro. Für viele ist diese Summe mittlerweile unerschwinglich.
Wenn Sie helfen wollen, dann spenden Sie bitte auf das folgende Konto:
Deutsch-Syrischer Verein e.V.
Volksbank Darmstadt
BLZ 50890000 - Konto 6801102
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Vereins unter www.ds-verein.org
hb