„Mit Achtsamkeit gegen Stress“ war der Titel des Vortrags, den Frau Dr. Schweipenz, Fachärztin für Anästhesie und Psychotherapie am 5. März 2014 bei der Aka 55 plus hielt.

Die Achtsamkeitsmeditation wurde von dem amerikanischen Mediziner Jon Kabat-Zinn auf der Grundlage fernöstlicher Philosophie entwickelt.

Sie zielt darauf ab, aufmerksamer mit sich selbst umzugehen und sich Situationen, die als unangenehm oder bedrohlich empfunden werden, ohne Bewertung - quasi beobachtend - zu stellen, anstatt automatisch mit Stress zu reagieren.

Krankheit, Leid und Stress gehören zu unserem Leben, so Dr. Schweipenz. Wir können sie nicht abschaffen, aber wir können die Haltung dazu ändern. Achtsamkeit schärft die Wahrnehmung für körperliche und emotionale Signale und schafft so einen Raum zwischen Reiz und Reaktion, in dem es möglich ist, eine bewusste Handlungsentscheidung zu treffen, statt mit eingeschliffenen, oft unangemessenen, Flucht- oder Kampfreaktionen zu agieren.

Achtsamkeit kann den Alltag erleichtern und dem Entstehen von Krankheiten vorbeugen. Wer sich z.B. im Straßenverkehr ständig über das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer so aufregt, dass sein Blutdruck ansteigt, kann lernen, diese Konditionierung wahrzunehmen und bewusst anders zu handeln.

Achtsamer Umgang mit sich selbst eröffnet, so Dr. Schweipenz, aber auch die Möglichkeit, mit Krankheit gelassener umzugehen und somit Heilungschancen zu verbessern. Achtsamkeitstraining (Mindfulness-Based Stress Reduction - MBSR) wird daher in manchen Kliniken auch als begleitende Therapie eingesetzt.

marwen