Es war eine gute Entscheidung am 17. März, doch mit dem Bus anstatt mit der teuren Deutschen Bahn zu fahren! Vor allem, weil es überraschend sehr kalt und windig war im Norden. So blieben uns das Umsteigen und der lange Rückweg zum Bahnhof erspart.

Mehr oder weniger freiwillig setzten wir uns allerdings der Stadtführung aus (das war schließlich im Preis drin). Da nützte auch die Flucht unter vorstehende Häuserkanten und in windgeschütztere Ecken nichts – es war lausig kalt, gefühlte 3 Grad oder so. Manchen war’s zu kalt, (falsch angezogen?), sie verließen die Gruppe während des launigen und interessanten Vortrags der kleinen, kugeligen Stadtführerin. Viel war in der Kürze der Zeit von der Stadt nicht zu sehen, aber wir erfuhren einiges über den Dom, die guten, alten, aber verschwundenen Heinzelmännchen, über Tünnes und Schäl, über Willi Millowitsch und warum ein Kellner in Köln KÖBES und nicht Herr Ober heißt.

Man verstreute sich danach buchstäblich in alle Winde. Und dann, nach einem Kaffee oder Saft im rustikalen Foyer des Theaters kam das Publikum, angefeuert vom ca. 20köpfigen Ensemble, so richtig in Schwung. Das war kein Bierzelt-Klatschen, das immer wieder begeistert die musikalischen Einlagen begleitete: der Tanzstundenwalzer, die Sehnsucht nach dem weiten Meer, Petite Fleur usw. Die 65- bis 98 !!!!jährigen rollten die Hüften wie Elvis, flirteten und untermalten und umrahmten damit ihre selbst erarbeiteten Szenen: VOM LEBEN.

Da ging’s auch heiter zu, aber meistens wurden ohne griesgrämig, verbittert oder anklagend zu sein, bewegende Erlebnisse aus dem eigenen Leben dargestellt. „Was ich als Kind werden wollte – was ich als junger Mensch erlebte – meine Rolle als Partner, Vater, Großmutter…usw.“

Nach 1 ½ Stunden verabschiedete uns ein Walzer und gab uns wieder einmal die Überzeugung mit: Wenn man nicht wirklich großes Pech hat, muss das Altern nicht weh tun; auch Erinnerungen an schwierige Zeiten dürfen sein, aber sie sollten uns nicht niederdrücken!

(www.fwt-koeln.de) wir kommen ganz sicher wieder!

mika