Es ist genau so wie ich es sage: Aka-Mitglieder interessieren sich nicht nur für Endprodukte – sie wollen mehr wissen! 31 !!! Teilnehmer „hörten rein“, was der Generalmusikdirektor Martin Lukas Meister zu Beginn erzählte über die Standardausführungen von Konzerten und Sinfonien bis ins 18.Jahrhundert.
Beethoven (1770-1827) verwendete natürlich althergebrachte und damals von der Fachwelt und dem Publikum erwartete Strukturen, überraschte aber durch neue Darstellungsweisen die zeitgenössischen Kollegen und irritierte die aufmerksamen Zuhörer.
Zur Vorstellung sollte die 6. Sinfonie von Ludwig van Beethoven kommen, auch PASTORALE genannt. Die „Ländliche“ entstand unter der Empfindung des Wohlbehagens, das der bereits ertaubende Komponist auf dem Lande fühlte: weniger Wiener Stadtlärm und gesellschaftliche Ansprüche - mehr Naturereignisse und einfache Menschen. Deshalb gab er – wiederum sehr ungewöhnlich für sein Metier und vielen Musikern seiner Zeit ein Dorn im Auge – den einzelnen Sätzen Überschriften, wie z.B: „Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande“, „Szene am Bach“ oder, von jedem Zuhörer unbedingt nachvollziehbar und unvergesslich: „Das Gewitter“.
Das Orchester unterstützte die Beschreibungen vom GMD MLM (Generalmusikdirektor Martin Lukas Meister) mit kurzen, aber eindrücklichen Beispielen. Aber dieser wollte auch vom Publikum einiges wissen. Begriffe wie Terz, Quart, Thema, Durchführung und andere sind vielen Zuhörern sicher aus der Schulzeit bekannt, aber die Fragen zu diesen Details mochten oder konnten nur sehr wenige Mutige beantworten.
Dann aber führte das Orchester, geleitet von GMD MLM die Anwesenden hinaus auf’s Land, an den Bach, zum Dorftanz, durch ein bedrohliches Gewitter und entließ uns „Mit frohen, dankbaren Gefühlen nach dem Sturm“ in den Darmstädter Abend.
Obwohl heftig geklatscht wurde, bat der Dirigent um Verständnis, dass keine Zugabe gespielt werde. An diesem Abend fand die dritte Aufführung der Pastorale statt – die Musikanten seien erschöpft!
Natürlich !!! Aka-Mitglieder sind nicht nur wissbegierig, sondern auch verständnisvoll.
mika