43 Personen besuchten auf Einladung der Aka die 5. Hessische Landesgartenschau in Gießen am 18. Juni. Das Motto der noch bis zum 5. Oktober geöffneten Schau lautet „Auf zu neuen Ufern“, was einmal ganz wörtlich gemeint ist, weil neue Wasserverbindungen an der Lahn und am Neuen Teich gestalterische und ökologische Gesichtspunkte behandeln.
Zweitens will die Stadt Gießen mit der Gartenschau die Verknüpfung von Bürgern, der Wissenschaft und den Besuchern enger verstanden wissen: Die Justus von Liebig-Universität mit ca. 25 000 Studenten ist mehrfach in die Landesschau einbezogen. Und drittens erlaubt die Ausstellung den Besuch mit einem Badespaß zu verbinden. Dem Erstbesucher scheint das über die ganze Stadt gespannte Konzept der Gartenschau nicht optimal. Denn die drei Korridore, die die ‚Wieseckaue’ im Osten, und die ‚Lahnaue’ im Westen der Stadt verbinden sollen, sind nur durch das gemütliche Bimmelbähnchen (GeckoBahn) schwach gekennzeichnet.
Kunstleitpfosten mit verschiedenen Botschaften und Informationen (teilweise von Schulen erarbeitet) empfangen den Besucher am Eingang des eintrittspflichtigen Bereichs der Schau, die Wieseckaue. Sie bildet das Zentrum der Ausstellung mit über vierzig Stationen wie z. B. Wissenschaftsgärten, Schwanenteich, Lichtkirche, Klanggarten, Gärtnermarkt, Schulgärten, diversen Spiel- und Ruhemöglichkeiten, Kunst und einem Grünen Klassenzimmer, wobei der Duft in dem Blütenhalle einen besonderen Eindruck hinterließ. Sehr anschaulich wird die Arbeit der Imker dargestellt.
Die fünf Informationsstellen waren für unsere Gruppe kein Thema, denn Helmut Linke, der Initiator und Leiter des Ausflugs bot bei unserem Rundgang zu fast allen Sehenswürdigkeiten fundiertes Hintergrundwissen. Stets war er von Interessierten umringt. Seine Erfahrungen aus dem vielseitigen Leben eines Gartenarchitekten und die Kenntnisse einer ‚Vortour’ vermittelte er in jedermann verständlicher Sprache, wenngleich er auch zu vielen ökologischen, umweltpolitischen und stadtsoziologischen Fragen Stellung bezog. Sein gärtnerisches Wissen bereicherte alle, die an Anbau, Düngung und Pflege eigener Gewächse interessiert sind. Er betonte mehrfach, dass schöne Gärten, ob 5-Minuten-Grün, Ziersträucher oder exotische Bäume, Arbeit und Erfahrung benötigen, was in der Werbung meist zu kurz kommt. Einen überraschenden Höhepunkt der Schau stellt die Sonderausstellung Grabmal & Grabgestaltung „Kein Ort wie jeder andere“ dar. Völlig neue, ideenreiche Formen von Gräbern fanden bei unseren Besuchern teilweise größtes Interesse.
Mit der GeckoBahn erreichten wir den Botanischen Garten mitten in der Stadt, nur zu einem Abstecher. Drei große, miteinander verbundene Gewächshäuser sowie ein Duft- und Tastgarten dürften die Besucher dort am stärksten beeindruckten. Als dritten Abschnitt unseres Ausflugs durchwanderten wir die Lahnaue und erlebten den Abschnitt der Ausstellung, der aufzeigt, wie eine Anlage am Flussufer mit Mohnbeet, einem Staudengarten, dem Mühlengarten, dem Lahnfenster Hessen sowie mit Rast- und Spielplätzen ein harmonisches Ensemble am Stadtrand bilden.
wsw / Fotos: Elvira Kowitz-Buhlert