Jedes Gebäude hat seinen „Lebenslauf“, mit diesem Motto hat der Förderverein Schloss Braunshardt , es sich zum Ziel gesetzt, Spuren der Vergangenheit aufzudecken und Interesse an historischen Kulturgütern zu wecken. Diesem „Weckruf“, kam eine Gruppe AKA-Mitglieder nach und erhielt eine Führung in historischen Gewändern, unterhaltsam rüber gebracht von der „ französischen Erzieherin Salome de Gelieu“, Prinzesschen Luise und 2 Hofmarschällen (im wirklichen Leben Braunshardter).
1760 schenkte Landgraf Ludwig VIII, seinem Sohn Prinz Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt, das Kleinod in Braunshardt. Er bewohnte das Schloss während des Sommers mit seiner Familie, während er die übrige Zeit im Marktpalais (heutiger Henschel) verbrachte.
Die fast 250jährige Geschichte des Rokokoschlösschens, ist von mehrfachem Besitzerwechsel geprägt. Glanz und Gloria wechselten sich mit Zweckentfremdung und Verfall ab. Bis zum Jahre 2006 war das kulturhistorische Juwel ausschließlich in privater Hand und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Die interessanteste Bewohnerin des Schlösschens, war Prinzessin Luise, die spätere Königin von Preußen. Sie verbrachte ihr Jugendjahre bei ihrer „Darmstädter Großmutter“ im Braunshardter Schloss.
Die Raumordnung im Erdgeschoss des Schlosses ist symmetrisch gehalten. Die Türen der Räume sind so angeordnet, dass sie in geöffnetem Zustand einen Durchblick durch alle Zimmer bieten. Das besondere ist noch, dass jedes der nebeneinander liegenden Zimmer eine andere Wandfarbe hat. Queen Victoria von England, bezeichnete das Schlösschen als „kleine bunte Pralinenschachtel“.
Noch eine Besonderheit für die damaligen Verhältnisse, war das begehbare Marmorbad.
Die zweistündige, sehr unterhaltsame und interessante Führung endete mit einem kleinen Imbiss, leckerem Bauernbrot mit Butter in „Reiterchen“ geschnitten und einem Glas Sekt.
Text und Fotos: Angela Vivado