lgs landau roswitha bokelo5Unter den 27 Teilnehmer/innen des Tagesausflugs nach Landau (am 3.6. 2015) begrüßte Helmut Linke auch etliche „Experten“, d. h. Besucher von früheren Gartenschauen in Bingen, Koblenz und Gießen. Die so gegebene Vergleichsmöglichkeit ist Grundlage einer kritischen Vorweg-Bemerkung: Obwohl der genutzte Zugang „Blütenpromenade“ genannt wird, ist der Eingangsbereich wenig werbend für eine Gartenschau. Ein Fahnenspalier und mannshohe Kunstblumen im Brachland vor dem Eingang können den tristen Eindruck nicht verwischen.

Mit Riesenrad, Aussichtsturm, einer großen Musikbühne und dem Bachgarten/Bachtheater bietet Landau zum Ausgleich andere Attraktionen.

Es ist in Landau erst teilweise gelungen, die zahlreichen Kasernengebäude aus dem 19. Jh. in das Ausstellungsgelände zu integrieren. Entkernte Stallungen harren einer neuen Bestimmung. Erst ein Straßenzug moderner Gebäude (weitere sind in Bau) säumt das ehemalige Exerziergelände, die heutige Ausstellungsfläche. So lockt mit “null41“ eine chice Vinothek mit der Hausnummer aus der Militärzeit.

Beobachtungssplitter der Rundgangs: Unter den fast einhundert Parzellen wie Kräutergarten, Waldgarten, Tabakgarten, Mandelgarten, Wein- und Sandgarten sticht ein Buddhistischer Garten hervor, der im Drei-Stunden-Abstand Meditationen anbietet. Überraschungen boten die Begegnung mit Schildkröten und Schlangen. Ein Steinzeitgarten weckt früh-historisches Wissen während BUND und regionale Naturschutzvereine das ökologische Bewusstsein ansprechen. Dahlienzucht und Rosenbeet finden immer ihre Liebhaber. Das Steinmetzgewerbe zeigt mit teilweise mutigen Grabstein-Modellen, dass ein Wandel der Friedhofslandschaften langfristig möglich ist. Eine beachtlich große Fläche der Schau stellt Kleingartenanlagen vor, die neben dem Gemüse- und Blumenanbau auch Muster für Mußezeiten und Kinderspielplätze aufweisen. Hochbeete und kreative Wiederverwendung von Paletten sind Anregungen, die vor allem uns Senioren einleuchten. Eher für jüngere Besucher ist das multifunktionale Sportfeld mit Anlagen für Skaten, Basketball, Tischtennis, Boule und Beachvolleyball zu erwähnen.

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Eindrucksvoll der tageslichtdurchflutete Aussichtsturm, der nur zu Fuß zu erklimmen ist. Er gewährt nicht nur einen Blick von oben über die Ausstellung, sondern auch weit über deren Grenzen hinaus. Auffallend dabei ist, dass es sich kilometerweit um eine baumlose Fläche mit schmucklosen Sträuchern handelt, weil zu den Kasernen unterschiedlicher Nutzer und wechselnden Regierungen eben auch großflächige Truppenübungsplätze gehören. Die forstliche Erschließung steht noch aus. Beim Ausgang besuchten wir noch die Blumenhalle A, wo die Sonderausstellung „Exotisches gegen Fernweh“ Wurzelwerk aus Wingerten in so kunstvollen Kombinationen zeigte, dass einige Darmstädter Besucher in wahre Begeisterung ausbrachen.
wsw