Das reise- und wanderfreudige AKA-Mitglied Antje Goedecke entführte uns mit Wort und Bild anhand einer Gruppenreise nach Rumänien. Da fallen dem unbedarften Zuhörer zunächst ein: Dracula, Siebenbürger Sachsen und Bukarest; es gibt aber noch mehr zu erleben.

Der einleitende geografische und geschichtliche Überblick brachte zumindest alle auf den gleichen Wissensstand über das noch junge EU-Mitgliedsland. Die landschaftliche Vielfalt (Tiefland über Hochland zum Hochgebirge) findet sich auch in seiner historischen Entwicklung wieder: Königsherrschaft, Jahrhunderte lange Fremdbestimmung und Diktaturen (zuletzt durch den berüchtigten Ceaucescu) wechselten sich ab.

Eine Wanderreise kann selbstverständlich keinen Gesamteindruck über ein Land vermitteln, sondern eher subjektive Höhepunkte. Bukarest beeindruckt durch den stark französisch geprägten Flair des Stadtbildes. Mit Ceaucescus protzigem Regierungspalais lebt der Staat widerwillig, da Abriss nicht lohnt. Die Flucht der nachwachsenden Generation in die Großstadt ist inzwischen auch hier stark ausgeprägt.

Immer wieder anregend und schön bei solchen Reisen von Kleingruppen sind die Kontakte zur heimischen Bevölkerung. So konnte auch Frau Goedecke begeistert von Besuchen in Familien, Teilnahme am Leben einer Klostergemeinschaft und ähnliches berichten. Die herzliche Gastfreundschaft - sie kann gerade in solchen dünnbesiedelten und dörflichen Gegenden wie im rumänischen Hoch- und Bergland intensiv erlebt werden.

Die touristischen Sehenswürdigkeiten wurden nicht übergangen. Schloss Dran, die Heimat von Graf Dracula, ist ein Gemäuer, dem man sich offensichtlich nicht entziehen kann, sowohl von der Anschauung her, aber auch wegen seiner schauerlichen Mystifizierung. Und die Siebenbürger Sachsen, die mittelalterlichen Einwanderer aus Deutschland, haben ihre deutlichen Spuren bis in die heutige Zeit hinterlassen. Dies kann man vor allem in Schässburg, Kronstadt oder Hermannstadt bewundern. Die Stadtbilder erinnern stark an deutsche Orte, denen wir gerne das Adjektiv „romantisch“ anhängen. Inzwischen sind dort auch viele Fassaden und Gebäude denkmalsgerecht renoviert.

Von traumhaften Wanderungen in abgelegenen und wilden Gegenden haben wir gehört, leider nur eine sehr kleine Anzahl von Bildern dazu gesehen. Vielleicht war das aber der persönlichen Anstrengung geschuldet, denn die Touren gingen teilweise bis an die Schmerzgrenze.

Wer noch detaillierter über Siebenbürgen und seine Bewohner informiert sein möchte, sei an dieser Stelle auf einen weiteren AKA-Vortrag eines ehemaligen Bewohners dieser Gegend, Herrn Udo Zey, hingewiesen (Mi., 7. Oktober).

kpr