25 Theaterfreunde der Aka folgten der Einladung von Mika Dietrich einmal beim Staatstheater hinter die Kulissen zu schauen. Frau Rohrmann vom Stadtmarketing Darmstadt übernahm die Gruppe und führte sie gewandt durch die oft verwirrenden Katakomben des Hauses.

Sinnvollerweise steuerte sie zuerst auf das als Tagessinformation für alle dienende „schwarze Brett“, das im Theater blau ist, mit dem Probenplan zu. Dort erfuhren wir etwas über die Orientierungsfarben der Schilder für Besucher und Haus-Neulinge: Flure sind blau, Treppen grün und die Wege zu den Bühnen gelb angezeigt. Also folgten wir gelb, wo uns Frau Rohrmann die Kammerspiele mit 60 normalen Sitzen und der wegklappbaren Reserve mit ebenfalls 60 Plätzen vorstellte. Dann, einigen blauen und gelben Windungen folgend, standen wir unversehens auf der Bühne des Großen Hauses und schauten zunächst auf die leeren Zuschauerränge. Die weitläufige Bühne hat Hinter- und Nebenräume für alles, was in den Vorstellungen gebraucht wird, auch für die Souffleuse, die nicht mehr in einem Kasten am vorderen Bühnenrand versteckt werden muss. Sehr aktive, freundliche (aber auch laute) Bühnenarbeiter schoben große Bühnenteile hin und her und hantierten mit geheimnisvollen Seilen und Stricken (Züge, mit denen möbelartige Requisiten auf den Zugboden über der Bühne befördert werden, um bei der nächsten Vorstellung einfach heruntergelassen werden zu können).

Mit Ehrfurcht zeigte uns Frau Rohrmann den Platz des Inspizienten, der über Bildschirm jede Vorstellung von der technischen Seite her voll im Griff hat. Er regelt alle Einsätze und Abläufe, ist für die Sicherheit verantwortlich und hat das Recht eine laufende Vorstellung im Falle der Gefahr auch mal abzubrechen. Die Feuerwehr ist bei jeder Vorstellung im Haus. Großen Eindruck machten auf uns Besucher der mehrere Räume umfassende Kostümfundus. Kleider, Hüte, Schuhe usw. aus nahezu jeder Epoche und für jede Jahreszeit alles sehr ordentlich und gepflegt auf Stangen und Regalen. Nach kurzen Besuchen in der Schreinerei, Schlosserei und der Malerei bot die „Maske“, in der gerade Perücken gefärbt und getrocknet wurden, Anlass zum längeren Verbleib.

Beim Schlussgespräch im Theaterfoyer wurden Zahlen und Statistikwerte vermittelt: 750 Veranstaltungen pro Jahr, 250.000 bis 300.000 Zuschauer. Den Etat in Höhe von 33,5 Mio. bestreiten das Land mit 52 % und die Stadt mit 48 %; bei den Einnahmen schlagen 15% von den Eintrittskasten zu Buche.

wsw