Verständlicherweise hatten sich einige Wanderlustige bei Kursleiter Schöll abgemeldet. Die Wetterprognose von 35 Grad war für eine 3 ½ bis 4stündige Wanderung nicht das, was man sich als einziges Sonntagsvergnügen vorstellen konnte. Also begrüßte Ulrich Schöll am City-Ausgang des Bensheimer Bahnhofs am 28. August neun Mutige.

Nach einer kurzen Informationsschleife durch den Stadtkern (Bahnhofstraße, Hauptstraße, Obergasse) stand der aus 84 Stufen bestehende Test im Wohngebiet an der Hunsrückstraße, um auf das Niveau „Auf der Schwell/Hinkelstein“ zu gelangen. Alle bestanden. Nach dem Überqueren der Straße nach Bensheim-Zell stellte der Aufstieg zum Gipfel des Hemsbergs eine echte Prüfung dar. Außer Kraft und Ausdauer verlangte dieser Streckenabschnitt auch eine Portion Geschicklichkeit, um an den teilweise steilen Passagen die Gruppe nicht zu verlieren. Glücklicherweise verlief unser Weg meist im Schatten. Oben angekommen verteilten die Bergwanderer untereinander Komplimente für diese Leistung. Ulrich Schöll gewährte eine Pause. Der Bismarckturm bot Erfrischungen an, aber wir waren weitgehend Selbstversorger. Der Reporter verpasst dort den Aufbruch und wählte den falschen Abstiegsweg. Folglich kann er über den mittleren Verlauf der Wanderung nur berichten kann, was ihm erzählt wurde.

Das Zeller Tal wurde quasi nur durchquert, um am Zeller Friedhof zum Aussichtspunkt „Blauer Turm“ durch Felder und Wingerte wieder aufzusteigen. Am „Schönberger Kreuz“ war dann eine Mittagsrast und Gelegenheit, sich über die Schönheiten der unzerstörten Landschaft und den gut gewärmten Duft dieses Sommertages auszutauschen. Die nächste Herausforderung stand an: Zuerst ging es gemütlich bergab nach Schönberg, aber es folgte erneut ein schweißtreibender Aufstieg mit einer anspruchsvollen Steigung zum Bergkamm, der zum Auerbacher Fürstenlager führte. Das vom Land Hessen sehr gepflegte Fürstenlager diente früher den Darmstädter Landgrafen als Sommerferienort.

Dort begann die letzte Etappe des „Hitzemarathons“ durch Weinberge und Wälder und es schien gar nicht mehr weit bis zur Schlussrast am „Kirchberghäuschen“, wo sich der verlorene Reporter (mit Hallo) wieder zur Gruppe gesellte. Er konnte von den Stationen seines improvisierten Stadtrundgangs erzählen, ohne jedoch die „Fraa vum Bensem“ getroffen zu haben.

Mittlerweile immun gegen die Sonne und Hitze und zurecht etwas stolz auf die Tagesleistung zeigte sich die geschlossene Gruppe als sie auf der sonnenreichen Vorderseite des Kirchbergs zurück in die Stadt, durch fast menschenleere Straße ihren Weg zum Ausgangspunkt Bahnhof nahm.

wsw