besuchergruppe merck5 Mio EURO im Jahr lässt es sich die Firma Merck kosten, die Abwässer aus der chemischen Produktion so zu reinigen, dass sie geruchfrei und zu 95% schadstofffrei in den Darmbach geleitet werden können. Fasziniert lauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aka 55plus den Ausführungen des Umweltexperten und Leiter der Abwasserabteilung, Dr. Markus Schollmeier.

Bis in die 60ger Jahre wurde die Abwässer der Fa. Merck von der Stadt Darmstadt übernommen und ungeklärt auf den Feldern verrieselt. Das war mit Gestank verbunden und führte dazu, dass der Boden mit Schadstoffen kontaminiert wurde.

1966 entstand bei Merck die erste Anlage zur Reinigung der Abwässer und wurde bis heute kontinuierlich weiterentwickelt.

Das gesamte Abwasser, auch das Regenwasser aus dem Produktionsbereich fließt in die Kläranlage. An die mechanische Reinigung mit Rechen und Sandfang schließt sich die biologische Reinigung an, bei der die löslichen Schadstoffe unter Zufuhr von Sauerstoff von Mikroorganismen abgebaut werden. Bei der Nachklärung werden das gereinigte Wasser und die Mikroorganismen in Form von Klärschlamm voneinander getrennt. Das gereinigte Wasser wird in den Schönungsteich und schließlich in den Darmbach abgeleitet. Zurück bleibt Klärschlamm, von dem der größte Teil in der Müllverbrennungsanlage landet.

da MerckMit einem Bus besichtigten wir die verschiedenen Stationen der riesigen Kläranlage. Wer wollte, konnte an einer Probe, die Dr. Schollmeier dem Ablauf des gereinigten Wassers entnahm, schnuppern und sich davon überzeugen, dass davon keine üblen Gerüche mehr ausgehen. Einen Schluck sollte man jedoch nicht von dem Wasser nehmen: Auch bei einer Reinigungsleistung von 95% ist noch keine Trinkwasserqualität erreicht.

Vom Dach eines hohen Containers bot sich den Besuchern ein eindrucksvoller Ausblick auf die riesige Kläranlage - und die Umgebung von Darmstadt.

Margret Wendling