- das sei das Ziel, das das Kikeriki-Theater mit seinen Darbietungen verfolgt, erklärte Chef Roland Hotz.
Das ist ihm auch bei der Veranstaltung der Reihe „Aka im Gespräch“ gelungen. Das Publikum im gedrängt vollen Vortragsraum des Literaturhauses amüsierte sich köstlich.
Einen nicht geringen Verdienst daran hatte das Lisbeth (alias Mika Dietrich), das im schmucken Blümchenkleid auftrat und seinen Gesprächspartner mit Fragen löcherte. Dieser stand bereitwillig Rede und Antwort – mal in Dialekt, meist auf Hochdeutsch.
Roland Hotz ist einschlägig vorbelastet: Sein Vater war Zirkusclown und der Sohn durfte ihn während der Schulferien auf seinen Tourneen begleiten. Zwar hatte der Vater schon irgendwann einmal ein Puppentheater angeschafft, mit dem der Sohn gerne experimentierte, aber dann folgte erste einmal eine Lehre als Buchbinder und die Ausbildung von Buchbindern in der JVA Eberstadt.
Das Hobby wurde erst so nach und nach zum Beruf. Erst als Puppenspiel für Kinder im Prinz-Emils-Schlösschen und später als Spiel mit Puppen und Menschen für Erwachsene. Seit der Eröffnung des Kikeriki-Theaters in der Comedy Hall, der ehemaligen Bessunger Turnhalle, im Jahre 1996 ist jede Vorstellung ausverkauft.
Das Erfolgsrezept? Vielleicht: „Wir machen alles nicht so, wie es die anderen machen.“ Von der Idee über Entwicklung eines Stückes, die Herstellung der Puppen liegt alles beim Team „Hotz und Frau“.
Sie knüpfen an das Puppentheater an, das ursprünglich Theater für Erwachsenen war und in Kneipen aufgeführt wurde. Dabei sei es nicht zimperlich zugegangen, der Kasper sei ein Säufer gewesen, Mord und Totschlag die Themen. In der Tradition wolle man, so Hotz, ein bisschen knorrig sein, deftig und derb unterhalten.
Wie er sich seinen Ruhestand vorstelle, wollte Lisbeth wissen. Hotz´ Antwort: Wenn man sein Hobby zum Beruf gemacht hat, dann hört man nie auf.
Margret Wendling