Wolfgang Richter berichtete von einer dreiwöchigen Rundreise durch den Oman, die er im März 2016 in einer kleinen Reisegruppe unternahm.
Oman liegt im Osten der Arabischen Halbinsel und zählt zu den gemäßigten arabischen Staaten. Die vier Mio. Einwohner leben überwiegend in Städten, die Mehrheit sind muslimische Ibaditen. Hinzu kommen ca. 1 Mio. Gastarbeiter.
Der absolutistische Herrscher Sultan Qabus ibn Said regiert seit 1970. Er wurde im Westen ausgebildet und führte das Land in die Moderne. Die Alphabetisierungsrate ist hoch, Frauen müssen sich nicht verschleiern und es gibt ein gut ausgebautes Straßennetz. Das Land profitiert von der Erdölwirtschaft. In den letzten Jahren entwickelte sich langsam auch der staatlich geförderte Tourismus.
An der Straße von Hormus gelegen war Oman schon früh ein wichtiges arabisches Handelszentrum. Das Land wurde 1500 von den Portugiesen besetzt, deren Spuren sich noch in Ruinen alter Forts finden, und war ab 1800 britisches Protektorat. Heute sind alle Wegbezeichnungen und Schilder sowohl in Arabisch als auch in Englisch, was die Orientierung sehr erleichtert.
Ein Großteil des Landes ist durch weite Wüsten geprägt. Die Reise startete in der Hafen- und Hauptstadt Muscat im Norden, die über Basare, Paläste und sogar ein Opernhaus verfügt. Mit Jeeps und Zelten fuhr die Gruppe weiter nach Süden, durch die Wahiba Wüste nach Sur. Oasen, Wadis und Festungen liegen auf dem Weg. Endlose Strände und imposante Dünenlandschaften kennzeichnen die Küstenregion. In kleinen Orten wird weiterhin Fischerei sowie vereinzelt Schiffbau betrieben (Besichtigung einer Werft, in der historische Holzboote, Dhaus, gebaut werden). Salalah, der südlichste Punkt der Reise, ist seit alters her bekannt für die Kultivierung von Weihrauchbäumen, die heute in Plantagen wachsen, und die Zucht schwarzer Kamele.
Höhepunkt der Reise war auf der Fahrt zurück nach Norden der viertägige Aufenthalt in der schier endlosen, kaum erkundeten Rab al Khabi Wüste, wo die Reisenden wieder in Zelten übernachteten und auch gemeinsam kochten. Schöne Fotos verdeutlichten uns die Faszination dieser außergewöhnlichen Landschaft.
Durch ebenso imposante Gebirgszüge (Hadschar Gebirge, über 3000 m) ging es zurück nach Muscat. Stationen waren Nizwa, einer kleine Stadt mit Viehmarkt am Freitag und Jebel Akbafer, wo in alten Zeiten umfangreicher Ackerbau in Terrassen betrieben wurde.
Wir konnten die Erfahrungen einer außergewöhnlichen Reise in einem arabischen Land durch wenig erkundete Landschaften gut nachvollziehen. Abwechslung und Erholung zu den Touren im Geländewagen boten erholsame Hotelaufenthalte an der Küste und in den Städten.
Christiane Schuchard-Ficher