Dieser Spruch hängt im Gastraum des Wasserwerks; er stammt aus dem Gebiet der westlichen Sahara, wo das Vorhandensein von Wasser eine lebensentscheidende Bedeutung hat. Bei uns ist Trinkwasser in hundertfach verfeinerter Weise (man denke an die Biersorten) schier unbegrenzt vorrätig. Um die Grundlagen unserer Wasserversorgung einmal aus der Nähe kennen zu lernen, waren 17 Aka-Mitglieder zum vormittäglichen Besuch ins Pfungstädter Wasserwerk an der B 426 gekommen.

Der amtierende Wassermeister Sven Färber empfing uns bereits im Hof mit Grundinformationen: „Unser Wasser hat eine 40-jährige Reise aus dem vorderen Odenwald durch verschiedene Bodenschichten hinter sich. Diese Wanderung bedeutet für das Wasser eine natürliche Filtration, so dass das Wasser eine hohe Qualität bereits mitbringt. Unsere Brunnen holen das Wasser aus circa 100 Meter Tiefe herauf. Für die Verteilung ist eine 4-köpfige Mannschaft verantwortlich, der 110 Kilometer Versorgungsleitung zur Verfügung stehen, die überwacht und gepflegt werden muss. Mit diesem Instrument bewältigen wir den Tagesbedarf von 6 000 Kubikmeter Wasser im Sommer bzw. 3 500 im Winter. In zwei großen Behältern werden je 2 000 Kubikmeter ständig auf Vorrat gehalten. Um die Algenbildung zu vermeiden, halten wir die Behälter still, dunkel und steril“. Für die Besucher war es ein seltener Eindruck, sich einer solchen Menge ruhenden Wassers gegenüber zu erleben, nachdem Herr Färber die riesigen Vorhänge zurückgezogen hatte.

Im Pumpraum sorgen 7 starke Pumpen computergesteuert für einen durchschnittlichen Druck des Wassers von 6,5 bar. Damit ist gewährleistet, dass auch die oberen Stockwerke eines Hochhauses ausreichend versorgt sind. Druckwindkessel fangen die unregelmäßig vorkommenden Druckstöße ab. Treten einmal bei einem Großbrand mehrere Feuerwehren gleichzeitig in Aktion, kann der Druck nachreguliert werden. Für die kontinuierliche Wasserversorgung der Waldflächen gibt ein regelmäßig kontrollierendes System des Grundwassers, damit die Bäume gesund bleiben.

Die Wassermessung geschieht seit 2000 in Pfungstadt elektronisch. Sie ist die Grundlage für die Gebührenberechnung und insofern für alle Wasserverbraucher ein wichtiges Thema. Herr Färber erklärte, warum Differenzen bei der Wassermessung auftreten, und dass stets der Hauptwasserzähler für die anfallende Gebühr maßgebend ist.

Gegen Abschluss der Besichtigung konnten sich die Besucher von der hohen Wasserqualität überzeugen, indem sie an einer Zapfanlage eine Trinkprobe in drei Varianten entnehmen konnten.

Text: Walter Schwebel / Foto: I. Corbet

> Videofilm vom Wasserwerk Pfungstadt