Im tunnelartigen Durchgang zum Schloss – gegenüber dem Haus der Geschichte – steht jetzt klein, aber fein der Schriftzug „Akaprojekt“. Er weist auf eine engagierte Aka-Gruppe hin, die der Passage ein neues Gesicht gegeben hat. Lange Zeit wirkte der Durchgang verwahrlost und war von Graffiti verunziert. Das war Klaus Philipp, Leiter des Arbeitskreises „Kunst im öffentlichen Raum“ bei der Akademie 55plus, unangenehm aufgefallen.

Er fotografierte den Tunnel und beriet gemeinsam mit den zehn Mitgliedern des Arbeitskreises, wie man das Ganze verschönern könnte. Petra Neumann-Prystaj hatte die Idee, ihn mit Scherenschnittdarstellungen von Menschen in Barockkleidung aufzuwerten. Das wäre gleichzeitig ein Hinweis auf das Schlossmuseum und seine historischen Schätze. Da das Schloss aber inzwischen der Technischen Universität gehört, bot es sich an, den Barockfiguren auf der anderen Seite des Durchgangs Abbildungen der Studenten von heute gegenüberzustellen und damit auf die neue Nutzung aufmerksam zu machen.

An einem Sonntag waren im Schlossmuseum Reenactors zu Gast, also Männer und Frauen, die in authentischen historischen Kostümen – in diesem Fall: der Barockzeit – auftreten. Unterstützt von Roswitha Müller vom Schlossmuseum, die zu diesem Kreis gehört, machten vier Mitglieder des Aka-Arbeitskreises an einem Sonntag Aufnahmen von den kostümierten Personen. Sie wurden später fototechnisch in Scherenschnittbilder verwandelt, die in der Barockzeit sehr beliebt waren. Klaus Philipp nahm sich des Themas „Studenten“ an und fotografierte sie vor dem TU-Empfangsgebäude „Karo 5“.

Nach längeren Verhandlungen mit dem Arbeitskreis hatte die TU dem „Akaprojekt“ grünes Licht gegeben und war bereit, die Kosten für die Anthrazitfarbe zu übernehmen. Ein Malerbetrieb wurde von der TU beauftragt, eine Grundierung anzulegen. Derweil schnitten die Arbeitskreismitglieder im Aka-Computerraum aus fester Pappe etwa 40 Schablonen für die Figurenübertragung aus. Am Dienstag und Mittwoch (9.und 10.Mai) ging es nach den aufwändigen Vorbereitungen endlich ans Malen, und am Donnerstag waren am Gesamtwerk nur noch Kleinigkeiten auszubessern. Die Passanten kommentierten die Verschönerung mit Lobesworten, und manche zückten ihre Smartphones, um das gelungene „Akaprojekt“-Ergebnis aufzunehmen.

Das Darmstädter Echo hat unser Werk am 12. Mai in einem Artikel im Lokalteil mit Foto vorgestellt.
Lesen Sie dazu den Bericht im Darmstädter Echo

Petra Neumann-Prystaj