Das Immunsystem ist in aller Munde. Obwohl auf keine griffige, allgemein bekannte Definition zugegriffen werden kann. Insofern war die Ankündigung des Aka-Vortrags von Christa Burger sehr attraktiv, die das Thema der praktischen Bekämpfung der Erkältungskrankheiten mit den Erkenntnissen über die körpereigenen Widerstandskräfte verknüpfte.
Frau Burger hatte auch einige ihrer Hausmittel mitgebracht und ließ die Teilnehmer ihres Vortrags vom Tee aus selbst gepflügten Holunderbeeren kosten.
Erkältungskrankheiten sind besonders lästig; Erwachsene werden im Durchschnitt 3x im Jahr davon aufgesucht. In 97 % der Fälle sind Viren eingedrungen, der Notfallplan des Körpers reagiert mit Fieber, Husten und Niesen. In der nasskalten Jahreszeit greift die Erkältung am häufigsten die Atemwege an. Die Schleimhäute schwellen an, die Nase, der Rachen bis zu den Bronchien sind betroffen. Dauert die Belästigung länger als 6 bis 9 Tage an, sollte der Arzt zu Hilfe gebeten werden.
Die Mechanismen des Abwehrsystems des Körpers sind komplex; die Haut, das Lymphsystem, die Milz und der Darm sind über die Zentrale im Knochenmark mit eingebunden. Zur wirksamen Abwehr braucht das Immunsystem optimale Bedingungen, die von uns selbst mitbestimmt werden: Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressfreiheit sind die stabilisierenden Faktoren. Die Details dazu hat die Referentin anschaulich vermittelt. Dabei hat sie die Bedeutung der ATMUNG zur Vertiefung mit einer gemeinsamen Übung unterstrichen. Außer einfachen Klopf- und Selbstmassagen, die sie demonstriert hat, kamen die psychologischen Aspekte zu Wort: viel lachen, Glückmomente sich bewusster machen, ggf. positive Tagesprotokolle fertigen und sich selbst verwöhnen mit Bädern, Wellness, Kerzen oder Musik. Eine optimistische Lebenseinstellung fördert die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Weit reichte die Palette der selbst zu inszenierenden Heilmaßnahmen bei den ersten Anzeichen einer aufkommenden Erkältung. Kaum ein Aspekt der mehr und minder bekannten Naturheilmethoden oder Kneipp-Regeln fehlte bei ihren Ausführungen und gipfelte in der praktischen Darbietung mit den Salzstrümpfen, einer Besonderheit mit Salz gefüllten Socken. Frau Burger beschrieb sogar das Aussehen und die Fundorte von wild wachsenden Heilkräutern, die zum Teebrauen, Inhalieren, Gurgeln oder für Wickel gut geeignet sind.
In der Feedbackrunde stellten die Besucher interessierende Fragen und gaben einige ihrer Erfahrungen preis, bevor sie Christa Burger mit dankendem Applaus verabschiedeten.
Walter Schwebel