Helmut Linke führte eine Aka-Gruppe über die Würzburger Landesgartenschau

Gut ausgeschildert und übersichtlich ist sie, die erst vor wenigen Tagen auf einer 28 Hektar großen Fläche eröffnete Würzburger Landesgartenschau. Teilweise wird an den Neubauten, die das Ausstellungsgelände an der einen Seite umgeben, noch – leider lautstark – gearbeitet. Auf der anderen Seite stehen die Altbauten, in denen die Familien der amerikanischen Soldaten lebten. Kein Wald, keine Aue in Sicht – nur sehr viel Rasenfläche und im Vergleich dazu wenige Beete.

Die Landesgartenschau soll zur nachhaltigen Verschönerung des neuen Würzburger Stadtteils Hubland beitragen. Der Besuchergruppe der Akademie55plus fiel sofort auf, dass die zentrale Grasfläche einmal ein Flugfeld gewesen sein muss. An diese Vergangenheit wird mit bunten Beeten am Wegesrand erinnert: Tulpen und Ranunkel in Pink, Blau, Rot und Gelb ersetzen die einstige Landebahnmarkierungen. Stelen am Wegesrand und eine Ausstellung in einem ehemaligen Hangar laden zur Zeitreise durch die Geschichte des Areals ein, das einmal Stützpunkt der US-Streitkräfte war.

Und die Gartenschau? Sie solle dreierlei bewirken, erklärte Dipl.-Ing. Helmut Linke, der Garten- und Landschaftsarchitekt ist und die Gruppe der Akademie55plus über das Gelände führte. Nämlich die Infrastruktur des Geländes verbessern, den Besuchern ein lustvolles Garten-Spektakel bieten und dem gärtnerischen Berufsstand die Chance geben, seine Qualität und Vielseitigkeit zu präsentieren. Der Reiz dieser Gartenschau steckte in den vielen Details.
Da war die Blumenschau in einem Hangar, in dem die Pflanzen als Mobile oder Wandbilder präsentiert wurden.
Es gab vertikale Kräutergärten, schwimmende Salatpflanzen und Tipps zur Einrichtung von zeitsparenden oder entschleunigenden Gärten. Die Künstlerin Ona B. hatte ein Baumhaus in Form eines Apfels gestaltet, in dem acht Personen Platz nehmen können. Eine Kreativ-Gruppe, die das Gärtnern mit einfachen Mitteln propagiert, beweist, dass man auch ein altes Auto oder einen ausrangierten Einkaufswagen üppig und kreativ bepflanzen kann. Wie werden die Gärten der Zukunft aussehen, wenn der Klimawandel weitergeht? Dazu gab es einen biologischen Ausblick: Pflanzen wie Federgräser, Papier- und Mittagsblumen kommen gut mit Wärme und Trockenheit klar und werden wohl künftig dominieren.

Ob das große Wasserbecken im Wiesenpark auch als Kneipp-Anlage gedacht war, ist ungewiss. Jedenfalls war das Wassertreten auf den hellen, versetzt angebrachten glatten und rauen Muschelkalkplatten erfrischend für die heiß gelaufenen Füße – und obendrein konnte man die auf dem Boden in Bronze applizierten Fossilien – Originalabgüsse aus dem Trias-Museum an der Ochsenfurt – viel besser betrachten.

Dass der Ausflug nach Würzburg rundum gelungen war, lag an der sorgfältigen Vorbereitung und kompetenten Führung von Helmut Linke, dem erfahrenen Busfahrer der Firma Brückmann – und an dem pefekten Frühlingswetter.

Ein Tipp: Die Landesgartenschau ist noch bis zum 7. Oktober geöffnet und wird ihre Spiel- und Erlebnisflächen den Jahreszeiten anpassen.

Text und Fotos: Petra Neumann-Prystaj