Unterwegs mit der Aka zur Landesgartenschau in Bad Schwalbach
Vierzehn Tage nach dem Besuch der bayerischen Landesgartenschau in Würzburg führte Helmut Linke eine Gruppe von Aka-Mitgliedern durch die hessische Landesgartenschau in Bad Schwalbach. Welche von beiden die schönere ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. Denn die Würzburger wollen aus einem ehemaligen Flugfeld eine Erholungs- und Parkanlage für ein neues Wohngebiet entwickeln, die Schwalbacher aber neuen Schwung in ihren historischen Kurpark bringen. Das Motto ihrer Gartenschau lautet: „Natur erleben. Natürlich leben“.
Das 12 Hektar große Ausstellungsgelände besteht aus zwei Teilen, die zwischen dem luxuriösen Kurhaus und dem Stahlbadehaus liegen: dem nördlichen Röthelbachtal und dem südlichen Menzebachtal. Berühmt wurde die Kurstadt mit heute rund 10.800 Einwohnern wegen ihrer Thermalquellen. Darauf nahm das Begrüßungsgetränk Bezug, mit dem zwei „Brunnenfrauen“ die Gäste aus Darmstadt überraschten. Am „Weinbrunnen“ konnte sich jeder mit einem Gläschen Thermalwasser für den anschließenden Rundgang stärken. Die historischen „Brunnenfrauen“ hatten den adeligen Kurgästen von 1905 bis 1932 das Wasser serviert. Dreißig ehrenamtliche Helferinnen wechseln sich nun in der entsprechenden Tracht beim Empfang der Gartenschaubesucher ab.
Erste Station im Menzebachtal ist ein Weiher mit Fontäne. Tulpen in Rottönen, in Schlangenlinien auf den Rasen gepflanzt, erfreuen das Auge. In neun Schaugärten können sich die Besucher Anregungen für ihren Haus- und Nutzgarten holen und sich über die Befüllung eines Hochbeets informieren. Dabei geht es auch um Sitzschutz, den Reiz von Bachläufen und Sprudelsteinen sowie pflegeleichte Kies- und Pflastervariationen. Im Bereich „Raum der Erinnerungen“ wird an fiktiven Gräbern eindrucksvoll gezeigt, wie kreativ Steinmetze und Gärtner mit dem Thema Trauer umgehen können.
Im Röthelbachtal erwarten die Besucher eine Lichtkirche, ein Stahlbrunnen aus dem Jahr 1950, der als architektonisches Kleinod gilt, und eine prächtige Blumenschau. Hängematten, Schaukeln und kunstvoll geschnitzte Holzbänke laden immer wieder zum Ausruhen und Genießen des Blumenflors ein. Im Bereich „Landleben“ des weitgehend naturbelassenen Tals sind alte Haustierrassen zu sehen: Galloway- Rinder und deutsche Langschan Hühner. Aber die meisten Blicke ziehen die niedlichen, gerade frisch geschorenen Lamas auf sich, die als Therapietiere eingesetzt werden.
Der erfahrene Garten- und Landschaftsarchitekt Helmut Linke hat den Aka-Ausflug wie gewohnt perfekt vorbereitet. Er ist sicher, dass die Infrastrukturmaßnahmen weiterwirken werden, wenn die Landesgartenschau zu Ende ist. Denn in erster Linie soll sie der Aufwertung des Kurparkgeländes dienen – und damit langfristig den Einwohnern und den Taunustouristen nützen.
Die Landesgartenschau in Bad Schwalbach ist noch bis zum 7. Oktober geöffnet.
Text und Fotos: Petra Neumann-Prystaj