Genau vier Stunden dauerte die Achtsamkeitswanderung von Start- bis Endpunkt Fischerhütte unweit der Darmbachquelle. Die ganze Veranstaltung war darauf angelegt, entspannte Bewegung in der frühlingshaften Natur bewusst zu erleben. Acht sauerstoffdurstige Menschen hatten sich der landschaftskundigen Biologin Christa Burger anvertraut. Im stets moderaten Tempo führte der Weg zunächst eine Halbrunde um die Fischteiche herum bis zum Eleonoren-Brunnen, von da ostwärts durch den romantischen Mischwald bis zur Ludwigshütte.

Dort war nicht nur ein leichtes Picknick vorgesehen, sondern die Kursleiterin stellte die Aufgabe, herauszufinden, welche originellen Gewürze in ihren schmackhaften selbstgebackenen Keksen verwendet wurden. Rezeptaustausch ergab sich am Rande. Vorbei am leicht verdeckten Diebsbrünnchen war der Weg entlang dem kleinen Bruch zum Ludwigsteich nicht mehr weit. Übermütige Schwäne hatten uns schon lange vorher auf dieses stattliche Gewässer lautstark aufmerksam gemacht; schwiegen aber respektvoll während unserer Besinnungspause.

Immer wenn eine Waldidylle dazu einlud, verließen wir den Weg, um meist unter dem Blätterdach einer freundlichen Buche eine Atem- oder Entspannungsübung kennenzulernen. Frau Burger ließ uns mit und ohne körperlichem Baumstammkontakt Dehn- und Streckerfahrungen machen, leitete ohne jede Hast zu Atem-, Druck-, Klopf- und Streichübungen an. Nachhaltig wirkte eine fünfminütige Schweigeübung beim Weitergehen, besonders als uns ein grußbereiter Wanderer entgegenkam. Ob er verstanden hat, warum wir seinen Gruß nur nickend erwidern konnten? - Für Augen und Ohren, die durch die moderne Lebensweise stark beansprucht werden, zeigte die Kursleiterin spezielle Übungen zur Entlastung dieser wichtigen Sinnesorgane und Steigerung des Wohlbefindens.

Stets betonte sie die Achtsamkeit auf das freundliche Wetter, alles Wachsende und Blühende, den Waldboden und nicht zuletzt auf uns selbst.  Mit einem Ausschnitt aus dem bekannten Muskelentspannungstraining nach Jacobson beendete Frau Burger das anregende Programm. Während der abschließenden Stärkung auf der Terrasse der Fischerhütte reflektierten die Wanderer ausgelassen die Vielfalt des Erlebten.

Walter Schwebel