Prof.Dr.Kollmar

Kündigt sich ein Schlaganfall an, kommt es auf jede Minute an. Die betroffene Person sollte so schnell wie möglich im Krankenhaus, möglichst in einer Stroke Unit, eintreffen. Dort kann dann die endgültige Diagnose gestellt und mit der Behandlung begonnen werden. Meistens wird ein Schlaganfall dadurch verursacht, dass ein Gerinnsel eine Blutbahn im Gehirn verstopft.  

112 ist die Rufnummer der Wahl, nicht der Hausarzt sollte das Ziel sein, sondern der Notarzt, der alle weiteren Schritte veranlasst.

Das Interesse am Vortrag von Herrn Prof. Dr. Kollmar, Direktor der Klinik für Neurologie und Neurointensivmedizin am Klinikum Darmstadt war groß, ist doch der Schlaganfall eine Erkrankung, die insbesondere ältere Menschen trifft.

Mehr als 2000 Patienten werden jährlich in der überregional zertifizierten Stroke Unit des Klinikums Darmstadt behandelt. Je schneller sie vor Ort eintreffen, umso schneller kann ein Gerinnsel, das die Blutbahn verstopft, medikamentös aufgelöst und der Schaden, der entsteht, wenn unversorgte Hirnzellen absterben, in Grenzen gehalten werden. Vergeht zu viel Zeit, können, je nach betroffenem Hirnareal,  schwere Schäden im Bereich Bewegung, Sprache, Emotionen oder Kognition entstehen.   

Die Anzeichen für einen Schlaganfall sind vielfältig und oft nicht eindeutig zuzuordnen. Er kann sich durch einen ungewohnten heftigen Kopfschmerz ankündigen, ein  plötzliches Schwindelgefühl,  einseitige Taubheit, undeutliche Sprache, Sprachstörungen, Doppelbilder, plötzliche Bewusstlosigkeit.  Auch wenn man unsicher ist, ob es sich bei solchen Symptomen um einen Schlaganfall handelt, sollte man nicht zögern, den Notruf zu betätigen, so Prof. Kollmar, damit so schnell wie möglich eine genaue Diagnose erstellt und die Behandlung eingeleitet werden kann. Der FAST-Test  kann im Zweifelsfall helfen, einen Schlaganfall zu erkennen:  Lächeln / Arme heben / einen einfachen Satz nachsprechen lassen.

Groß war das Interesse daran, was man tun könne um einem Schlaganfall zu verhindern. Alter und genetische Veranlagung sind gegeben, aber es gibt auch Risikofaktoren, die man beeinflussen kann wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und zu viel Alkohol.

Margret Wendling