zucker pixabayZu diesem Vortrag hatte Günther Scheler die Mitglieder der Aka 55 plus eingeladen. In dem gut fundierten und sehr interessanten Vortrag ging es vor allem um die verschiedenen Saccharide = Kohlenhydrate und deren Bedeutung. Dazu tauchten wir alle erst einmal ein Stück weit in die Chemie und die Physik ein. Sehr anschaulich und unterhaltsam stellte Günther Scheler dabei chemische Verbindungen mit Lego-Bausteinen dar.

Die Begriffe Zucker (= Mono- und Di-Saccharide), Stärke und Zellulose, deren aller zentraler Grundbaustein die Glukose ist, wurden näher erläutert und der Hinweis, dass Glukose – also Kohlenhydrate im weitesten Sinne – nicht essentiell für die Ernährung des Menschen sind erfolgte gleich mehrfach.

Auf einem kurzen Ausflug in die Geschichte der Zuckergewinnung erfuhren wir, dass bereits 8000 v. Chr. Zuckerrohr in Polynesien genutzt wurde, von dort nach Indien und Persien kam, 500 n. Chr. reiche Römer über Zucker verfügten und erst ca. 1500 n. Chr. Zuckerrohr in Plantagen angebaut wurde. 1747 schließlich gelang dem Apotheker und Chemiker Andreas Sigismund Marggraf der Nachweis, dass die Runkelrübe Zucker enthält. 1801 beginnt dann die industrielle Zuckerproduktion aus Runkelrüben in Preußen. 2012 betrug die weltweite Zuckerproduktion ca. 175 Mio. Tonnen. Das entspricht bei 7 Mrd. Menschen einem Verzehr von 70 g Zucker pro Kopf und Tag. Heute liegt der Zuckerkonsum sogar bei ca. 100g/Tag. Die WHO empfiehlt seit 2015 maximal 25 g pro Kopf und Tag.

Die Menschen sind dabei von den Pflanzen abhängig, denn die Glukose wird mit Hilfe der Photosynthese gebildet. Da Menschen diese Fähigkeit nicht haben, sind wir auf die Stärke (= Glukose-Polymer), die die Pflanzen bilden, angewiesen. Es ist bisher auch nicht möglich die Photosynthese industriell nachzubilden.

Kohlenhydrate dienen im Wesentlichen der Energiegewinnung. Alle Kohlenhydrate, die dem Körper zugeführt werden, aber nicht durch Aktivität verbraucht, werden in Fett umgewandelt und als Energiereserve gespeichert.

Im vorletzten und letzten Teil des Vortrages wurde auf den Stoffwechsel und die Nährwerte der Kohlenhydrate eingegangen. Wir lernten, dass dem Faktor GMV (= gesunder Menschenverstand) im Zusammenhang mit dem Konsum von Zucker und unserer Gesundheit sehr wohl eine essentielle Bedeutung zukommt, der Ernährung mit dem süßen Stoff aber nicht.

Conny Seitz