Das fünfte Akaprojekt ist fertig – und zieht die bewundernden Blicke von Passanten und Autofahrern in der Kranichsteiner Straße auf sich
Aus hässlich mach‘ schön: Mit dieser Absicht nehmen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aka-Arbeitskreises „Kunstprojekte im öffentlichen Raum“ verkritzelte Mauern oder verschandelte kleine Gebäude vor, um sie – natürlich erst nach Rücksprache und mit Zustimmung der Eigentümer – mit selbst entworfenen Motiven zu bemalen und ihnen eine neue Wirkung und Bedeutung zu geben.
Das fünfte Akaprojekt (so der Markenname der Gruppe) wurde gerade in der Kranichsteiner Straße (in Höhe der Kastanienallee) vollendet. Die der Sonne gnadenlos ausgesetzten Mitwirkenden waren so engagiert, dass sie weder die glühende Hitze noch das Wespennest zu ihren Füßen vom Mischen und Auftragen der Farben auf das Trafo-Häuschen von e-netz abhalten konnten. Es steht in der unmittelbaren Nähe einer Bushaltestelle. Das Foto zeigt, wie es vor der Verschönerungsaktion aussah – ein von Unkraut umwucherter Schandfleck.
Gerhard Sanzenbacher führte während der mehrtägigen Aktion mit sanfter Hand Regie. Im Kofferraum seines Autos, das er neben dem Gebäude geparkt hatte, bewahrte er die nötigen Pinsel, Farben und sonstigen für die Aktion nötigen Utensilien auf. Von ihm stammt auch der Entwurf, den er aus drei in Marokko, Kalifornien und Portugal aufgenommenen Fotos zusammengestellt hatte: Ein Radler mit rotem Hemd fährt an Gebäudeöffnungen vorbei, die den Blick auf einen Strand, Spaziergänger und Wolken freigeben. Jede (Welt-)Reise beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt oder auch dem Einstieg in den Bus – eine Anspielung auf die benachbarte Bushaltestelle. Denn alle Akaprojekte sollten thematisch mit der Umgebung zu tun haben, in der sich Mauern oder Gebäude befinden.
Am südlichen Flair des Motivs, das den Betrachter sofort in Urlaubsstimmung versetzt, können sich Spaziergänger, Auto- und Busreisende auch noch in der kalten Jahreszeit erfreuen. Und sich während der derzeitigen Hitzeperiode am Anblick des Meeresstrandes laben.
Petra Neumann-Prystaj
Fotos: Petra Neumann-Prystaj, Gerhard Sanzenbacher
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