Günter Körner ist gestorben
Er liebte sein Darmstadt und kannte dort so ziemlich alle Ecken. Und er gab dieses Wissen weiter, überall da, wo er engagiert war. So auch in der Aka. Dietmar Thiesies, Gründungsmitglied und ehemaliger Arbeitskollege des „bekennenden Heiners“ brachte ihn eines Tages mit zu einer Veranstaltung.
Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft….
Wobei seine Freunde viele, viele Mitglieder waren, die jedes Semester aufs Neue gespannt auf seine Veranstaltungen warteten. Günter Körner, geboren in Bessungen, später umgezogen ins Watzeviertel, bezeichnete sich als „Watzunger“ und diese Wortschöpfung war auch bezeichnend für eines seiner vielen Talente: Verbindungen herzustellen, Menschen zusammenzubringen, ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln. Dazu kam eine rhetorische Begabung, seine Zuhörer durch spannende, meist lustige Geschichten und Anekdoten zu fesseln und so ihr historisches Grundwissen in Sachen Darmstadt, Hessen & Co zu erweitern.
Er war unser „Quotenkönig“. Zum Glück mit einer von Natur aus kräftigen Stimme gesegnet, schaffte er es locker, über 50 Interessierte bei seinen Führungen zu unterhalten. Zu denen sich dann meistens auch noch vorübergehende Passanten gesellten.
Großer Andrang herrschte auch bei seinen Vorträgen, in denen er weitere Facetten seines „Lebenthemas“ ausleuchtete. So gab er spannende – bislang auch pikante -Details über das Treiben am Hofe der Ludwigs und Georgs samt Angetrauten sowie Mätressen preis.
Er betätigte sich aber auch sprachwissenschaftlich und analysierte nicht nur die berühmten Datterich-Zitate, sondern gab auch fundierte Einführungen in die Dialektkunde, besonders natürlich für das geliebte „Heinerdeutsch“.
Von Anfang an beteiligte er sich mit Begeisterung am monatlichen „Pubquiz“ der Aka. Hier wurde allerdings deutlich, dass seine Interessen und Kenntnisse weit über regionale Themen hinaus gingen. Er war ein Theater- und Musikprofi, kannte sich durch viele Reisen in der weiten Welt aus und verfügte über ein profundes Allgemeinwissen. Alle diese Talente kamen vielen Mitgliedern zugute. Dass Günter Körner noch auf einem weiteren Gebiet herausragend war, wussten hingegen nur wenige: Er war ein Spitzenkoch! Wenn ich an das 5-Gäng-Menu denke, das er im kleinen Kreis bei sich zu Hause kredenzte, läuft mir heute noch das Wasser im Mund zusammen…
Danke, lieber Günter. Du warst ein ganz besonderer Mensch. Deine vielen Talente hast Du eingesetzt, um anderen Menschen eine Freude zu machen. Und bist dabei immer bescheiden und humorvoll geblieben. Wir werden Dich nie vergessen.
Heidrun Bleeck