Es war kein goldener Oktobertag. Der Himmel war bewölkt und ab und zu nieselte es leicht. Das hielt die Gruppe der Aka unter Leitung von Ulrike Poppensieker nicht davon ab zu erkunden, was der Botanischen Garten im Herbst zu bieten hat. Die Blätter der Bäume und Büsche strahlten in gelben und roten Herbstfarben – den Farben, die in Frühjahr und Sommer vom Grün des Chlorophyll verdeckt werden. Im Herbst wird das Chlorophyll aus den Blättern abgezogen und an anderen Stellen des Baumes eingelagert bis zum nächsten Frühjahr. Die Blätter werden dann abgeworfen.
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Giftig sind nicht nur Samen der Eibe, die mit einer ungiftigen leuchtend roten Hülle die Vögel anlocken, sondern auch alle ihre anderen Teile. Die Vögel scheiden den Samen unverdaut wieder aus und sorgen so mit für die Verbreitung der Bäume.
Im Herbst blühen die Safrankrokusse leuchtend violett auf der Wiese. Sie sind nicht nur schön anzuschauen. Aus ihren Blüten wird der Safran gewonnen, eines der teuersten Gewürze der Welt.
Die Menschenfressertomate ist trotz ihres gefährlich klingenden Namens harmlos. Sie erhielt ihren Namen, weil sie kannibalischen Stämmen auf den Fidji-Inseln angeblich dazu diente, Menschenfleisch leichter verdaulich zu machen.
Ähnlich wie die Venusfalle ernährt sich die Schlauchpflanze (Sarracenia rubra) von Insekten, die sich, angelockt von süßlichem Geruch, in den schlauchartigen Blättern verfangen. Diese sind innen glatt, so dass sie nicht mehr entweichen können. Im unteren Bereich werden sie dann durch Verdauungsenzyme aufgelöst.
Leuchtend pink präsentiert sich das Pfaffenhütchen. Aber Vorsicht! Die Pflanze ist in allen Teilen giftig für Menschen und die meisten Tiere. Vögel allerdings fressen die Beeren mit Vorliebe, Auch Bienen, Hummeln und andere Insekten mögen das Pfaffenhütchen
Ebenfalls giftig ist die Krötenlilie, die man mit ihren duftenden exotischen Blüten für eine Orchidee halten könnte.
Essbar, z. B. als Marmelade, hingegen ist die gelb leuchtende Bitterorange, deren Bestandteile auch therapeutisch genutzt werden. Mühsamer ist es, die winzigen Früchte der Kornelkirsche zu verarbeiten.
Am Ende des informativen und kurzweiligen Rundgangs waren sich die Besucher/-innen einig: Der Botanische Garten ist ein Kleinod voller versteckter Überraschungen, das einen Besuch wert ist.
Margret Wendling
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