piano pixabayVoller ganz persönlicher Spannung begab ich mich als Musiklaie zu dem Vortrag von Richard Weber-Laux. Eigentlich nur Schlager und mal ein Musical, niemals hatte klassische Musik in meinem Leben eine Rolle gespielt. Würde ich mitkommen, alles verstehen?
Nun, die Angst wohnt in jedem Menschen und das Konzept des Referenten stellte die beiden Phänomene, Angst und Musik, in eine einleuchtende Verbindung.

Die Angst, mit welchem Auslöser auch immer,  belastet und erschwert unser Dasein, betrübt unsere Stimmung. Mit einer Brise Musik tritt Linderung ein, verhilft zu etwas Lockerheit und zu mehr Schwung im Leben. In etwa 10 Szenarien nach historischem Faden führte Weber-Laux mit geschickter Moderation sein Publikum durch dieses Wechselspiel in das Thema.

Ein Beispiel, das für mich den Höhepunkt der Veranstaltung bildete:

Nach kurzen biographischen Bemerkungen über Gustav Mahler (1860 bis 1911) erfolgte ein starker 8-minütiger Auszug aus der Symphonie Nr. 2, dirigiert von Mariss Janson. Das Stück wurde (auch für Musikbanausen) als Video sehr eindrucksvoll dargeboten. Und Sekunden nach dem Ende fragt Weber-Laux die Anwesenden: „Und wer hatte während dieser Aufführung einen Gedanken an seine Angst?“

Damit war deutlich gemacht, was Weber-Laux in der Kursankündigung versprochen hatte, einen Weg zur Selbsthilfe, wenn der ‚schwarze Vogel‘ Angst zu mächtig wird.

Die Großen der Musik (Bach, Händel, Mozart, Beethoven), die feine Musikbeispiele im Laufe der Veranstaltung beigetragen haben, werden es mir verzeihen, wenn nur einer aus der höchsten Liga in diesem Bericht aus lokalpatriotischer Sicht persönlich erwähnt wird; Christoph Graupner starb 1760 in Darmstadt, nachdem er von Landgraf Ernst Ludwig bei Hofe als Hofkapellmeister engagiert war.

Dass Richard Weber-Laux das alles aus ganzheitlicher Sicht betrachtet, verriet er zum Schluss der Veranstaltung: Er gab den Kursteilnehmenden eine Anleitung zum Musik-Yoga mit, um die lange Sitzeinheit durch gesunde Bewegung wieder auszugleichen.

Walter Schwebel