In diesem Jahr hat alles wunderbar geklappt! Wir hatten einen Busfahrer, der RECHTS und LINKS unterscheiden konnte, dem klar war, dass die beiden Gruppen der Aka GLEICHZEITIG verschiedene Aktivitäten machten und sehr sicher fuhr.
Zuerst lud er 24 Mitglieder, die neugierig auf die Herstellung winziger bis riesiger Orgeln waren, vor dem Firmengebäude ab. (Was drinnen geschah, kann man auf der Homepage - Berichte 2013 - lesen).

Die zweite Gruppe unter der Leitung von Maria Arnoldt fuhr weiter zum Haus der Geschichte. Die Dauerausstellung präsentiert die jüngste Vergangenheit Deutschlands vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart. Auf 4.000 m² veranschaulichen mehr als 7000 Ausstellungsstücke und 150 Medienstationen deutsche Zeitgeschichte im internationalen Kontext. Der Ausstellungsrundgang ist chronologisch aufgebaut und umfasst gesamtdeutsche Themen ebenso wie die Geschichte der geteilten Nation.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in Beul wünschten sich viele Teilnehmer so sehr einen guten Kaffee und ein leckeres Stück Torte als Stärkung für die folgende Stadtführung. Aber wer nicht schon im Restaurant ein „braunes Getränk“ zu sich genommen hatte oder noch flink einen Kaffee to go erwischte, musste lange warten. Die Zeit war zu kurz und wurde einigen leider nachher bei der nicht so spritzigen Stadtführung zu lang.

Viel zu viele Zahlen prasselten auf uns ein – das kann doch kein Oldie mehr behalten! Leider war es auch ziemlich kühl, so dass mancher sein kuscheliges Jäckchen vermisste, das im südlichen Darmstadt geblieben war.

Also gibt es jetzt im Bericht wenig Zahlen und ein wärmendes Tempo:

  • Natürlich waren es die Römer, die 11 v.Chr. eine Schiffsbrücke über den Rhein errichteten (Bonna) und etwas später ein Legionslager gründeten (Castra Bonnensia).
  • Ab 804 entstanden Kirchen, Burgen und drumherum eine typische mittelalterliche Siedlung mit Stadtrechten, die der Erzbischof von Köln verliehen hatte.
  • Die kurkölnische Haupt- und Residenzstadt wurde nach dem 30jährigen Krieg völlig zerstört und dann nach und nach als Barockresidenz wieder aufgebaut.
  • Ende des 18.Jahrhunderts gründete man die Rheinische Friedrich Wilhelm-Universität, deren Hauptgebäude heute das ehemalige Barock-Residenzschloss ist. 
  • In den nächsten Jahrhunderten machte Bonn eine rasante städtische Entwicklung durch: Eisenbahnlinien, Dampfstraßenbahn, steinerne Rheinbrücken, Eingemeindung umliegender Ortschaften, Anschluss an die Autobahn usw. Bonn wird Kurort.
  • Englische und französische Truppen besetzen von 1918 – 1926 Bonn und das Rheinland.
  • 1944 zerstörten Luftangriffe die Innenstadt; es folgte die Besetzung durch amerikanische, später englische Truppen.
  • 1949 wurde Bonn zur vorläufigen Hauptstadt der neuen Bundesrepublik Deutschland ernannt; hier erfolgte auch die Konstituierung des 1. Deutschen Bundestages. Erst 1973 wird Bonn die offizielle Hauptstadt des Staates.
  • 1991 veränderte der Beschluss, künftig Berlin als Sitz von Regierung und Parlament zu nutzen, die Situation der Stadt völlig. Es ergab sich dadurch die Möglichkeit zu einer neuen Nutzung – Kunst und Kultur machen den Verlust wieder wett. Man widmete sich u.a. intensiver den Berühmtheiten, die mit Bonn zu tun hatten: Ludwig van Beethoven, E.M. Arndt, Pater J. Lenné, A.W. Schlegel, Carl Schurz, H. Hertz, Robert Schumann (hier gestorben).

Bei der Stadtführung gab es zu sehen: das 900jährige Münster, die kurfürstliche Residenz, das Rathaus im Rokokostil, das Sterntor, Gassen mit sehr schmalen Häusern, den walk of fame (= die Porträts berühmter Bonner sind als Glasbilder in das Straßenpflaster eingelassen), Blick von der Bastei auf den Rhein usw.

Durch die sehr kühle Witterung angetrieben, fanden sich die Teilnehmer beider Gruppen pünktlich am warmen Bus ein.

Kein Stau, kein bedauerlicher Unfall, kein Irrweg hinderte uns, zur vorgesehenen Zeit wieder am Böllenfalltorparkplatz zu sein.

Für den heiß ersehnten Kaffee war’s wahrscheinlich für die meisten Reisenden inzwischen zu spät.

Text: mika
Fotos: Jürgen Sotscheck