Akademie 55plus Darmstadt - Berichte 2017
Auf jüdischen Spuren in Frankfurt
Egal, wohin man sich in Frankfurt wendet, überall stößt die äußerst interessierte Akagruppe mit ihrem Kursleiter Erwin Fendrich auf bekannte jüdische Namen aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Wissenschaft. Überall in der turbulenten Stadt finden sich Spuren, seien es die berühmten Bilder von Philipp Veit im Römer oder die Rothschildportraits von Moritz Daniel Oppenheim, die uns die versierte Stadtführerin Edith Dörken auf dem sehr lebendigen, aber auch lauten Römerberg vorstellt. Beeindruckend auch die Fenster der alten Nikolaikirche von Lina von Schauroth.
„Aufklärung“ - das verborgene Potential
„Seit jeher versucht der Mensch die Welt um sich herum so zu begreifen, dass er selbstsicher darin existieren kann. Dazu benötigt er ein bestimmtes Wissen“. Mit diesem Zitat aus der Einleitung des Referats von Michael R. Luft berührte er die Lebensgrundlage aller Menschen. Aber dann begannen die großen Fragen und Abers.
Der heutige Sprachlernforscher war „Uncle Chris“ in Taipeh
Der Leiter des Zentrums für Fremdsprachen an der TU Darmstadt gibt bei einem Vortrag in der Aka ein Beispiel, wie kurios Lebenswege verlaufen können. Während seiner Ausbildung zum Krankenpfleger in Hamburg erkrankte er schwer und musste sein Leben neu planen. Das Studium an der FU Berlin in Erziehungswissenschaft, Deutsch als Fremdsprache und Sinologie schloss er 1994 ab und wollte für 6 Monate in Taiwan arbeiten, wo er bei einem Studienaufenthalt positive Erfahrungen gemacht hatte.
Immer wieder aktuell: Don Quijote
100 bekannte Schriftsteller wählten es im Auftrag des Osloer Nobelinstitutes 2002 zum „besten Buch der Welt“. Walter Schwebel und Christine Zimmermann stellten es jetzt im Literaturhaus einem großen Kreis von interessierten Aka-Mitgliedern vor. Die Rede ist vom Roman „Don Quijote“, geschrieben 1605 von Miguel Cervantes.
Wer war, wer ist Ricarda Huch?
Professor Dr. Hartmut Scheible, emeritierter Germanistikprofessor an der Goethe- Universität in Frankfurt, hat sich immer wieder literarisch mit Persönlichkeiten auseinandergesetzt, deren Schaffen eine politische Relevanz hatte: Adorno, Walter Benjamin, Josef Roth, Arthur Schnitzler, auch Giacomo Casanova (der sich um eine diplomatische Karriere bemühte) und . . . eben Ricarda Huch.
Shackleton - ein Antarktis-Abenteurer
Der Wettlauf um den „Erstbesuch“ des Südpols zwischen Amundsen und Scott mit dem tragischen Ausgang für letzteren ist weltberühmt geworden. Dass mit Ernest Shackleton (Sh.) ein weiterer Engländer schon 3 Jahre davor nur knapp daran scheiterte, ist weniger bekannt und lange Zeit vergessen worden. Es lohnt sich, seine Expeditionen und die Persönlichkeit Sh. genauer zu betrachten, meinte der Referent Herr Hintner.
Andreas Krall verzaubert den Vortragsraum
Einen speziellen Wunsch habe sie sich mit der Einladung des Zauberkünstlers Andreas Krall erfüllt, sagte Moderatorin Petra Neumann-Prystaj und outete sich als langjähriger Fan von Zaubereien. Das waren wohl auch die anderen Besucher, die im völlig überfüllten Vortragsraum sogar auf den Tischen saßen und zwei Stunden lang der Veranstaltung „Zauberkunst im Barock“ lauschten: einem Mix aus magischen Kunststücken, einer wissenschaftlichen Annäherung ans Thema und einer One-Man-Show.
Wie wirkt „Easy Rider“ heute?
Aka-Workshop mit Rolf Wollner über den Kultfilm der siebziger Jahre
Mit sechzehn hat Aka-Kursleiter Rolf Wollner den 1968 gedrehten US-Film „Easy Rider“ das erste Mal gesehen – und seitdem schon über hundertmal. So stark fühlt er sich von ihm angesprochen. Für den 1954 geborenen leidenschaftlichen Motorradfahrer und ehemaligen Altenheim-Leiter ist der Kultfilm von Peter Fonda und Dennis Hopper ein Gesamtkunstwerk und eine Hommage an das Lebensgefühl der Hippie-Zeit.
Die Geschichte von Harriet und Hermine
Nach Ende der Berufsjahre hat man Zeit für neue Dinge, oder solche, die man bisher nicht realisieren konnte. So mancher träumt davon, ein Buch zu schreiben.
Dieter Heymann, Gründungsmitglied und Fachbereichsleiter der Aka55plus, hat dies erfolgreich durchgeführt und berichtete uns von der Idee und Umsetzung seines zweiten Buches „Harriet und Hermine“, eine Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert. Er bezeichnet es als „Roman-Biografie“, die unterschiedliche Themen verbindet.
Friedrich Maurer und sein Blick auf den Odenwald
Manche Menschen sind stark motiviert, in unserer schnelllebigen Zeit Aussterbendes und Unwiederbringliches in Bild und Wort für die Nachwelt festzuhalten. Und dann geraten sie und ihr Werk eventuell selbst bald in Vergessenheit. So ist es (fast) dem Darmstädter Friedrich Maurer und seinem akribisch zusammengetragenen Material über den Odenwald ergangen.
Sanitätsrat Dr. Friedrich Maurer (1852 -1939) war neben seiner Amtsarzt-Tätigkeit ein begeisterter Fernreisender, wandte sich in späteren Jahren überwiegend seiner näheren Umgebung zu.
Die Kunst des Expressionismus
Referent Helmut Linke präsentierte uns auf schönen Dias die zahlreichen Künstler des Expressionismus und ausgewählte Werke ihres Schaffens. In einer Anlage hatte er für die Zuhörer zudem alle expressionistischen Künstler aufgelistet und kurz portraitiert, versehen mit Tipps, wo wir Ausstellungen finden können.
Neunzehn Mal ein Opus 34
Mit Musikbeispielen macht Aka-Fachbereichsleiter Richard Weber-Laux Lust auf das „Hören jenseits der Gewohnheiten“
„Dass Spinat gut schmeckt, musste man ja erst lernen“, sagt Richard Weber-Laux. Er rät dazu, sich auch mit jener (klassischen) Musik zu befassen, die man beim ersten Hören eigentlich grauenhaft findet. Am besten, die Stücke drei- bis fünfmal komplett durchhören – erst dann hat man sie verstanden. „Achten Sie auf Ihr Körpergefühl“, ist ein weiterer kluger Tipp. Fußwippen, Speichel im Mund, wohliges Bauchgefühl: Musik hat fast immer Nebenwirkungen.
„Mein Hobby ist Darmstadt“
So stellte sich Günter Körner (auch als Riwwelmadhes bekannt) der neugierigen Zuhörerschaft im Literaturhaus vor, neugierig auf „450 Jahre Residenz Hessen-Darmstadt“. Wie immer, wenn Körner sein Darmstadtwissen in Rundgängen oder Vorträgen präsentiert, finden sich interessierte Akaler/innen ein.
G. Körner verspricht humorvolle Unterhaltung und Detailwissen. Man lernt wieder etwas dazu, auch wenn man meint, alles in Darmstadt zu kennen.
Merck – das lernende Unternehmen
Für den Informationsbesuch des modularen Innovationszentrums bei Merck interessierten sich 55 Aka-Mitglieder. Das Unternehmen zeigte sich flexibel und organisierte für den Besichtigungsteil drei Gruppen. Für vorausgehenden Informationsteil stand ein Vortragssaal zur Verfügung.
Schattentheater „Die chinesische Nachtigall“
Möchten Sie Kaiser von China sein? Heutzutage sicher nicht! Aber damals, als das Wünschen noch geholfen hat und der Kaiser nichts Besseres zu tun hatte als zur Unterhaltung eine Nachtigall holen zu lassen in Ermangelung eines CD-Players, da war alles überschaubar.
„Ich will den Vogel!!!“ Der kommt sogar freiwillig. „Ich will, dass er singt und singt und singt…“ Und damit er nicht davon fliegt und immer verfügbar ist, bekommt er einen schicken goldenen Käfig.
Auf den Spuren der Mayas
Selten erlebt man, dass sich forschende, fotografierende Wissenschaftler und neugierige Laien am selben Ort über den Weg laufen. Als die Aka-Gruppe die Ausstellungsräume des „Historischen Museums der Pfalz Speyer“ betrat, hielten sich dort gerade Experten der Universität Bonn auf. Unter Leitung von Professor Dr. Nikolai Grube wollen sie nicht nur das Rätsel der Maya-Königsstädte lüften, sondern auch die Hieroglyphen dieses indigenen Volkes ergründen. Etwa 800 Bildzeichen sind bereits entschlüsselt – rund 1600 weitere noch zu knacken.
„Wasser ist nichts, solange du es hast.“
Dieser Spruch hängt im Gastraum des Wasserwerks; er stammt aus dem Gebiet der westlichen Sahara, wo das Vorhandensein von Wasser eine lebensentscheidende Bedeutung hat. Bei uns ist Trinkwasser in hundertfach verfeinerter Weise (man denke an die Biersorten) schier unbegrenzt vorrätig. Um die Grundlagen unserer Wasserversorgung einmal aus der Nähe kennen zu lernen, waren 17 Aka-Mitglieder zum vormittäglichen Besuch ins Pfungstädter Wasserwerk an der B 426 gekommen.
Senioren spielen ihr Leben
Mit seinen 94 Jahren ist Otto Straznicky – ein Charmeur mit weißem Schnurrbart und Gehstock – der älteste Schauspieler auf der Bühne. Seit 16 Jahren wirkt er in einem ungewöhnlichen Theaterensemble mit, das 1979 gegründet wurde und sich in seiner Zusammensetzung immer wieder verändert. Ältere Menschen mit Lust an der Schauspielerei erarbeiten unter Anleitung von Profis Bühnenstücke und führen sie im Freien Werkstatt Theater von Köln auf.
Zum sechsten Mal besuchte die Akademie 55plus dieses besondere Theater. Diesmal stand „Ein Lieben lang“ auf dem Programm.
Reisebericht Oman
Wolfgang Richter berichtete von einer dreiwöchigen Rundreise durch den Oman, die er im März 2016 in einer kleinen Reisegruppe unternahm.
Oman liegt im Osten der Arabischen Halbinsel und zählt zu den gemäßigten arabischen Staaten. Die vier Mio. Einwohner leben überwiegend in Städten, die Mehrheit sind muslimische Ibaditen. Hinzu kommen ca. 1 Mio. Gastarbeiter.
Als Zeitung kann man nicht lokal genug sein
Seit August 2015 ist Lars Hennemann Chefredakteur des Darmstädter Echos. Seitdem hat sich viel verändert. Zum Positiven zumeist, wie ihm bei seinem Auftritt bei der Akademie 55plus am 16.Januar 2017 im Literaturhaus von den Zuhörern bescheinigt wurde, die trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse und Streik der öffentlichen Verkehrsmittel zahlreich erschienen waren.